BVB - 1.FC Kaiserslautern 2:1
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"Endlich getroffen! Der BVB besiegt den 1.FC Kaiserslautern mit 2:1 und feiert nach fünf sieglosen Spielen wieder ein Erfolgserlebnis. Die 70.000 Zuschauer sahen ein flottes Spiel, das nur einen Schönheitsfehler hatte: Der BVB hätte eigentlich 10:1 gewinnen müssen. ""Ich habe immer gesagt, wir haben elf Spieler auf dem Platz, die Tore schießen können. Es fehlte einfach das Selbstvertrauen, einer musste mal die Verantwortung übernehmen, hörte man den Stein von Bert van Marwijks Herzen plumpsen. Mit Dede und Kringe trafen wieder einmal die Jungs, die eher das Toreschießen der Gegner verhindern sollen und nicht die Stürmer. Gegen Abstiegskandidat Kaiserslautern hätten allerdings tatsächlich alle elf Spieler des BVB treffen können - Chancen waren zumindest ausreichend vorhanden. Doch wie sagte Markus Brzenska letzte Woche in Stuttgart: ""Wir haben zurzeit die Schei... am Fuß"". Reihenweise beste Chancen ließen die schwarz-gelben Kicker wieder einmal aus. ""Die Dortmunder Stürmer haben vor dem Tor alles falsch gemacht, was man falsch machen kann"", lautete das vernichtende Urteil von Gästetrainer Wolfgang Wolf. ""Wir hätten uns nicht beschweren können, wenn wir zur Pause schon vier, fünf oder sechs zu Null hinten gelegen hätten"", so Wolf weiter. Schon in der ersten Viertelstunde ließen alle drei Stürmer Smolarek, Buckley und Odonkor beste Einschussmöglichkeiten aus. Auf den Außenbahnen konnten die BVB-Spieler fast nach Belieben schalten und walten und nutzten ihre Möglichkeiten. Odonkor versetzte seinen noch nicht einmal langsamen Gegenspieler Bellinghausen fast nach Belieben. Doch der Bundesliga ""Flankenkönig"" fand für seine Hereingaben wieder einmal keine Abnehmer. Wenn sich Degen ebenfalls auf der rechten Seite aufmachte, sicherte Kringe ab - so dass die Nerven von Trainer und Zuschauern ob der Schweizer Ausflüge diesmal geschont wurden. Links waren ein agiler und fleißiger Buckley im Zusammenspiel mit dem heute ganz starken Dede gegen Reichert und Höiland klar die Sieger. Nur das Toreschießen gelang eben wieder nicht. Kaiserslautern - ängstlich wie ein Absteiger - hätte man aus dem Westfalenstadion schießen müssen. Doch entweder lief der Ball die Torlinie entlang oder Smolarek traf nur dem Pfosten. Den Zuschauern war der Jubelschrei in den ersten 20 Minuten mehrfach auf den Lippen. Als es dann endlich so weit war, mischte sich in den Jubel bei den Meisten eine gehörige Portion Erleichterung. Endlich wieder ein BVB-Tor! Dede war es, der eine Sahin-Vorlage aus 16 Metern in der 25. Minute verwandelte, nachdem Verteidiger Hertzsch am Ball vorbeihüpfte. Doch wer glaubte, nun sei der Bann gebrochen, wurde enttäuscht. Zwar war der BVB weiterhin das klar bessere Team, doch Zählbares brachten die Jungs nicht zu Stande. Nach mehr als einer halben Stunde schoss dann Kaiserlautern erstmals auf das Tor des gänzlich ausgeschalteten Dennis Gentenaar. Allerdings ging auch dieser Ball hoch über das Tor. Die erste Ecke für die Pfälzer gab es nach 40 Minuten zu verzeichnen - es blieb die einzige. Die Statistik - die ja angeblich nicht lügt - ist eine klare Demonstration für die Dortmunder Überlegenheit. Im gesamten Spiel notierten wir: 37 Torschüsse gegenüber 8 der Gäste, elf zu eins Ecken, 33 Flanken standen gerade 4 der Lauterer gegenüber. ""Dick notiert immer unsere Chancen. Diesmal kam er mit dem Zettel nicht hin"", berichtete Bert van Marwijk nach dem Spiel. Alles in allem also eine klare Sache. Dachten auch die 70.000 Zuschauer. Wie sehr mag ihnen da der Schock zur Pause in die Glieder gefahren sein: Mit dem Pausenpfiff verwandelte Kaiserslauterns ""Ersatzkapitän"" (Marco Engelhardt wurde überraschend nicht aufgestellt) einen direkten Freistoß aus 20 Metern. Gentenaar - bis dahin noch keinen Ball zu halten gehabt - sah dabei nicht gut aus. Und so ging es statt 6:0 mit 1:1 in die Pause. ""In dieser ersten Halbzeit waren wir gar nicht auf dem Platz"", befand Trainer Wolf. Seine Mannschaft habe alles vermissen lassen, was man im Abstiegskampf brauche. Erst ein ""Gefallen des Torwarts"" brachte sein Team ins Spiel zurück. ""Ich habe die Jungs in der Halbzeit gefragt, was das denn soll"", grollte Wolf noch nach dem Abpfiff. Sie machten es zumindest optisch etwas besser. So musste Gentenaar gegen Sanogo in der 53. Minute(!) seinen ersten Ball halten. Und der ewig zupfende, rempelnde und reklamierende Sanogo traf mit einem Kopfball nach Skela-Freistoß dann sogar noch die Latte. Dennoch waren die Hausherren tatsächlich die Herren im eigenen Haus. Weitere Chancen ließen sie aber wieder ungenutzt und spannten das Publikum bis zur 64. Minute auf die Folter. Dann machte Odonkor wieder einmal seinen Gegner nass, flankte von der Grundlinie, Buckley legte mit einer artistischen Einlage die Kugel zurück an den Fünf-Meter-Raum und Kringe drosch aus vollem Lauf das Ding in die Maschen. Doch damit war dann immer noch nicht Schluss. Degen traf nach schönem Odonkor-Zuspiel mit einem raffinierten Schuss nur den Pfosten, Rosicky - für Sahin nach 66 Minuten gekommen - und Kringe scheiterten an Schlussmann Fromlowitz. Doch auch Beda kam nach einem erneuten Freistoss noch zu einer guten Möglichkeit für die Gäste. ""Das Spiel hätte mit Pech auch 2:2 ausgehen können"", befand BVB Trainer van Marwijk. So war er sehr glücklich die drei Punkte eingefahren zu haben. ""Wenn wir verloren hätten, hätten wir in Abstiegsgefahr geraten können - so können wir wieder nach oben schauen"", war er erleichtert. Der Holländer lobte den Charakter seiner jungen Mannschaft, die sich auch von dem Schock des Ausgleiches nicht habe vom rechten Weg abbringen lassen. ""Wir haben sehr gut gespielt"", lautete sein letztendliches Fazit. Dem dürfte auch Nationaltrainer Jürgen Klinsmann nicht widersprechen. Er war zur ""Akklimatisierung"" im Stadion, wurde aber wohlweislich nicht großartig begrüßt. Viele Fans nehmen ihm die Ausbootung von Wörns noch immer übel. Aber vielleicht nimmt er ja jetzt noch Odonkor mit - die Statistik sagt, dass er mehr Flanken schlägt, als alle anderen Bundesligaprofis. Und auch er hat heute - wie die meisten anderen Borussen, ein starkes Spiel gemacht.