Ilmkreis-Borussen

"Das Spitzenspiel der Oberliga Westfalen stand an, noch vor Monaten sah es so aus, als hätte Borussia in diesem Spiel die Chance, noch einmal an den damaligen Tabellenführer heranzukommen. Doch inzwischen hat sich vieles geändert, Verls Niederlagenserie ließ den Vorsprung zu einem Rückstand werden und mit einem Auswärtssieg könnten es bald 8 Punkte Vorsprung für unsere Amateure sein. So waren die Vorzeichen also nun andere: Verl brauchte die 3 Punkte, um weiter vom Aufstieg träumen zu dürfen, Borussia reichte eigentlich ein Unentschieden. Angesteckt von den Chancen, den Aufstieg schon in Verl fast klar zu machen, fuhren über 400 BVB-Fans in die Nähe Güterslohs, um ihre Elf zu unterstützen. Sowohl TU als auch die ""Jungen Borussen hatten einen Bus organisiert, TU darüber hinaus noch einen Autokorso angeboten, an dem sich am Ende gut 20 PKW samt Besatzung beteiligten. Vor Ort gabs freundliche Polizei, 3 Zivilbeamte (2 davon aus Dortmund), einen leicht überforderten Ordnungsdienst und super Bratwürstchen. Vor Beginn veranstaltete der BVB-Anhang noch einen netten Konfettiregen inklusive Papier-Kassenrollen, vor denen der örtliche Terror- und Sicherheitsbeauftragte noch tierische Angst hatte. Im Endeffekt gabs einfach viel Papier auf dem Platz - sonst nichts. Borussias Talente traten demzufolge auch selbstbewusst auf, sie wollten keinen Zweifel daran lassen, dass der BVB nicht nur stimmlich Herr im Hause sein würde. Die Minute 09 und Mehmet Akgün gab erstmals einen Schuß aus gut 20 Metern ab. Doch dann die Schrecksekunde in der 15. Minute: Alexander Schiller trifft nach einer Hereingabe von der rechten Außenbahn glücklicherweise nur den rechten Außenpfosten. Dann die 19. Minute, Nico Hillenbrand setzt sich auf der rechten Außenbahn prima durch und Gambino leitet dessen Hereingabe per Hacke zu Caliskan weiter, der Abwehr und Torwart verlädt und zum 0:1 trifft. Die mitgereisten und lautstarken BVB-Fans jubeln hinter Kirchhoffs Tor. Dann die 23. Minute: ein schöner Pass von Kruska in die Tiefe auf Gambino, der von rechts in den Strafraum zieht, drei Gegenspieler ausspielt, mit seinem Lupfer Kirchhoff aber nicht überwinden kann. Nur eine Minute später erwischt Gambino eine Flanke von Kohlmann nicht voll und sein Volleyschuß geht am Tor vorbei. Kurze Zeit später setzt sich Gambino auf der rechten Angriffsseite durch und spielt den Ball in die Mitte, dort braucht van der Gun nur noch den Fuß hinhalten, 0:2 (35. Minute). Nur 2 Minuten später muß BVB-Schlußmann Sören Pirson einen Kopfball von Christopher Beck nach Flanke von rechts halten. Vor Ende der zweiten Halbzeit begann dann ein Wechselgesang zwischen Steh- und Sitzplatztribüne: ""Borussia Dortmund Amateure!"" Die zweite Halbzeit beginnt, wie die erste endete, Kruska schießt aus 20 Metern knapp übers Tor. Borussia kontrolliert das Spiel, der Gegner wird früh attackiert, das Zusammenspiel vor allem zwischen Kruska, Caliskan und Gambino ist phasenweise sehr nett anzusehen. Verl dagegen scheint am Ende und hat nichts mehr zuzusetzen. Nur durch Standartsituationen, die Verl in Halbzeit zwei zahlreich ausführen darf, kommt ansatzweise Gefahr auf. Jedoch praktisch nie ernsthaft, da die Innenverteidigung um Großkreutz und Hünemeier nichts anbrennen lässt. Verl spielt sehr hektisch, die Fehlpässe häufen sich und Flanken landen im Tor- oder Seitenaus. In der 63. Minute erreicht ein Freistoss von Patrick Kohlmann den Kopf von Großkreutz, der Ball geht jedoch übers Tor. Endlich trifft auch Salvatore Gambino, der eingewechselte Saka spielt 3 Gegenspieler aus und bedient Gambino mit einem tollen Pass, der den Ball an Kirchhoff vorbeilupft und ins Tor trifft. Nun brennt endgültig nichts mehr an, Spieler und vor allem Fans feiern nur noch, Sören Pirson muß sich bei dem einen oder anderen Gesang doch sehr zusammenreißen, um nicht laut los zu lachen. Als Schiedsrichter Scheppe dann endlich abpfeift, ist die Freude groß. Einige BVB-Fans rennen auf den Platz, um mit der Mannschaft zu feiern. Den Ordnern gefällt das zum Teil gar nicht, große Chancen hatten sie dann aber doch nicht, das ganze zu verhindern. Und so kommt es, dass die Mannschaft inklusive Fans vor dem Gästeblock auf dem Boden sitzt, in dem die versammelte Fanschar ebenfalls auf dem Boden sitzt. Nina macht die Humba und alle machen mit. Für die Spieler wohl eine ganz neue Erfahrung. Der geile Nachmittag ging nun leider zu Ende. An dieser Stelle noch mal einen großen Dank an alle mitgereisten Fans für die gute Stimmung und die Mannschaft für das tolle Spiel."""