Morgan Stanley eröffnet BVB glänzende Perspektiven
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Es war in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, als Hans-Joachim Watzke, der Vorsitzende der BVB-Geschäftsführung, und Geschäftsführer Thomas Treß endlich den Lohn für ihre Mühe ernteten. Der auf 15 Jahre ausgelegte Vertrag mit der US-Investmentbank ""Morgan Stanley international limited"", der der Borusssia Dortmund GmbH & KGaA eine Gesamtsumme von 79,2 Millionen Euro sichert, war endlich unterschrieben. Diese Vereinbarung eröffnet nun glänzende Zukunftsperspektiven. ""Damit ist der Sanierungsprozess weitestgehend abgeschlossen. Der BVB ist ab heute wieder frei in seinen unternehmerischen Entscheidungen"", erklärte Hans-Joachim Watzke. Gut zwei Drittel der Kreditsumme (57,5 Millionen Euro) wird Borussia Dortmund verwenden, um die restlichen, noch bei der ""MOLSIRIS Vermietungsgesellschaft mbH & Co."" liegenden Stadionanteile zurückzukaufen und anfallende Nebenkosten zu bezahlen. 21,7 Millionen Euro dienen der Ablösung von Altschulden. Voraussichtlich Ende der Woche, wenn die Rückkaufsumme überwiesen ist, gehört der SIGNAL IDUNA PARK damit wieder allein dem BVB. ""Das ist ein epochales Ereignis. Wir befinden uns in einer Situation, mit der man lange Zeit nicht rechnen konnte. Der Lenkungsausschuss wird seine Tätigkeit einstellen, uns es gibt auch keine Gläubigervereinigung mehr"", frohlockte Hans-Joachim Watzke, der auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz allen Personen seinen Dank aussprach, die den Abschluss mit ""Morgan Stanley"" ermöglicht und dabei in der letzten Zeit ""über das normale Maß hinaus"" gearbeitet haben. Der Rückkauf der Stadionanteile war dabei ein langer und strapaziöser Weg. Im Sommer 2005, als erste Kontakte zu ""Morgan Stanley"" geknüpft worden waren, sei die Skepsis der US-Investmentbank groß gewesen. ""Morgan Stanley war damals nicht der Auffassung, beim BVB ein bestelltes Feld vorzufinden. Die Finanzlage war desolat"", erinnert sich Watzke. Seitdem habe man jedoch Stück für Stück durch konservative Finanzplanungen das Vertrauen der Amerikaner gewonnen. Die Großverträge mit der RAG (Trikotsponsor) und der SIGNAL IDUNA (Namensrecht am Westfalenstadion) hätten zusätzlichen Rückenwind gegeben, so Watzke. Die Vereinbarung mit ""Morgan Stanley"" basiert dabei auf vier Zusagen seitens des BVB: 1. Die Tilgungs- und Zinsraten müssen pünktlich bedient werden. 2. Außerhalb der Vereinbarung mit ""Morgan Stanley"" dürfen keine weiteren Schulden aufgenommen werden. 3. Sollte die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA einen Cash-Überschuss am Ende eines Geschäftsjahres haben, wird der Überschuss zwischen dem BVB und ""Morgan Stanley"" jeweils zur Hälfte aufgeteilt. ""Durch diese möglichen Sondertilgungen könnte die Kreditsumme nicht erst nach 15, sondern vielleicht schon nach 11, 12 oder 13 Jahren abgelöst werden"", hofft Watzke. 4. Der BVB wird hinsichtlich weiterer Investitionen ein gesundes Augenmaß bewahren. Der Rückkauf der Stadionanteile beschert Borussia Dortmund pro Jahr eine Einsparung in Höhe von vier bis fünf Millionen Euro. ""Wir haben eine hohe Miete gegen günstige Zinsen getauscht"", beschreibt Hans-Joachim Watzke den Vertrag mit ""Morgan Stanley"". Lag der Zinnsatz bei MOLSIRIS zuvor bei 8 Prozentpunkten (11 Prozentpunkte bei internationaler Beteiligung des BVB), so liegt er nun bei 5,5 Prozentpunkten. ""Wir haben uns hierbei um 2,5 bzw. 5,5 Prozentpunkten verbessert"", berichtet Thomas Treß. Treß war es auch, der die Vertragsdetails mit ""Morgan Stanley"" ausgearbeitet hat. So wird die erstmalige Tilgungszahlung erst zum 31. Dezember 2007 fällig. ""Das bringt Zeit, um weitere Erlöse zu erzielen"", so der 40-Jährige. Als Sicherheiten für die Kreditsumme hinterlegte der BVB bei ""Morgan Stanley"" ausschließlich Stadionsicherheiten, darunter auch die unweigerlich zum SIGNAL IDUNA PARK gehörigen Dauerkartenerlöse. Thomas Treß verkündete am Mittwoch zudem, dass die Schulden im operativen Bereich am Ende des Jahres auf 29 Millionen Euro sinken sollen. Ein wichtiger Baustein dafür sind die beiden angestrebten Kapitalerhöhungen. Die erste findet bereits im dritten Quartal dieses Jahres statt. Spätestens dann sollen auch sämtliche in der Vergangenheit verpfändeten Markenrechte wieder bei Borussia Dortmund liegen und nicht mehr woanders als Sicherheit platziert sein. ""Das sind wir unseren Fans schuldig"", erklärte Thomas Treß.