Auf den Spuren Ronaldinhos
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Einer der ersten Gratulanten, die sich nach seinem Wechsel zu Borussia Dortmund bei Tinga gemeldet haben, war Ronaldinho. ""Wir sind seit langem gut befreundet"", sagt der brasilianische Mittelfeldspieler, für den die Dortmunder 2,5 Millionen Euro Ablöse gezahlt haben und der Struktur in die Spielweise der neuformierten Mannschaft bringen soll: ""Seit einigen Jahren sind wir auch Nachbarn."" Die Häuser des Neu-Dortmunders und des Superstars vom FC Barcelona im südbrasilianischen Porto Alegre liegen gerade mal 50 Meter voneinander entfernt. Tinga, 28, und Ronaldinho Gaucho, 26, haben die prägendsten Jahre ihrer Karrieren gemeinsam verbracht. Der zweikampfstarke, taktisch geschickte Mittelfeldspieler und der exzellente, extrem torgefährliche Offensivspieler haben bei Gremio Porto Alegre zusammen in der Jugend gespielt und fast zeitgleich den Sprung in die erste Mannschaft geschafft. Tinga wagte als Erster den Schritt ins Ausland, als er 1999 in die japanische J-League wechselte. Ein Fehler, wie er heute weiß. Ronaldinho wartete zwei Jahre länger und ging, als bereits etablierter Nationalspieler, nach Europa zu Paris St. Germain. Seitdem war es Tingas Ziel, ""auch für einen europäischen Spitzenverein"" zu spielen."" Er erreichte es über Umwege: Nach einem Jahr in Japan kehrte er nach Brasilien zurück, wo er wegen seiner Robustheit und zielgenauen Pässe stets zu den besten Mittelfeldspielern der Liga zählte und es 2003 zu zwei Länderspielen brachte. Nach einem glücklosen Zwischenjahr bei Sporting Lissabon kehrte er bei Internacional Porto Alegre zu alter Leistungsstärke zurück. Das Angebot des BVB, glaubt er, ""kam jetzt genau zum richtigen Zeitpunkt"". Seine schnelle Auffassungsgabe machte es Tinga relativ leicht, sich in das Dortmunder Mittelfeld einzuordnen. Bei seinem Ligadebüt in Stuttgart, wo er beim 3:1 einer der stärksten Dortmunder war, hatte er rechts in der Raute gespielt. ""Tinga ist ein richtig guter Brasilianer, mit einem guten Charakter. Er ist ein echter Teamspieler"", lobt Trainer Bert van Marwijk den Zugang, an dem er besonders seine Konzentrationsfähigkeit schätzt. ""Er ist nach jedem Training richtig kaputt, weil die Intensität hier viel höher als in Brasilien ist"", so der Coach: ""Aber er schafft es immer, sich auf bestimmte Spielzüge oder Zweikämpfe zu konzentrieren."" Deshalb habe Tinga eine geringe Fehlerquote. Das erinnert an Tingas Vorbild. Das ist nicht sein Freund Ronaldinho, den er zwar verehrt, aber mit dem er sich nicht vergleichen will. Er sieht sich eher in der Tradition von Carlos Dunga, dem Kapitän der brasilianischen Weltmeisterelf von 1994. Der war ebenfalls ein eher mannschaftsdienlicher Spieler. Dunga, aktueller brasilianischer Nationaltrainer, hat mit Tinga zwei weitere Gemeinsamkeiten: Er stammt auch aus Porto Alegre und hat seinen internationalen Durchbruch in der Bundesliga geschafft: beim VfB Stuttgart.