Die Trikots sind jetzt eng und rosa
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Bei der WM hat sich deutlich gezeigt: Fußballfans sind schon lange nicht mehr ausschließlich männlich. Deshalb interessieren sich jetzt auch die Bundesliga-Clubs für Frauen - und bringen rosa Trikots und Schlüsselanhänger mit Straßsteinchen unters weibliche Publikum. ""Wir wurden ausdrücklich von den Frauen angesprochen, die haben sich spezielle Sachen gewünscht"", erklärt Alexander Schulz, der beim Erstligisten Borussia Dortmund für den Online-Shop und das Layout der Fan-Artikel zuständig ist. Das Resultat eigener Überlegungen und ein bisschen Spähen bei anderen Vereinen ergab die ""Ladies-Kollektion"": Ein Fanschal in rosa-weiß, ein Cap, ein glitzernder herzförmiger Schlüsselanhänger, sogar ein Nachthemd und eine Handtasche hat der BVB im Shop. Besonders beliebt ist laut Schulz der Pullover ""Glamour"", auf dem der Vereinsschriftzug dezent in Swarovski-Steinen steht. Erhältlich natürlich in rosa, schwarz und wollweiß. Neben dem BVB sind noch zahlreiche weitere der 18 Erstligavereine auf den Zug aufgesprungen und verdienen kräftig an der Frauensparte. Den Ideen sind da kaum Grenzen gesetzt: Der VfB Stuttgart etwa hat ein knallrotes Kleid im Sortiment, der FC Bayern München einen Schlafanzug und sogar Ohrstecker mit Rauten. Das Wichtigste aber sind wohl die Trikots in den Vereinsfarben. Der BVB bietet Frauenbekleidung erst seit der aktuellen Spielsaison an, trotzdem kann Alexander Schulz vom Shop schon ein kleines Resümee ziehen: ""Besonders die Schals und die eng geschnittenen Shirts kommen sehr gut an."" Preislich unterscheiden sich hier die Männer-Trikots von den weiblichen Entsprechungen kaum: Mit knapp 60 Euro kommen die Damen etwa zehn Euro günstiger weg. Allerdings konnte Schulz auch feststellen, dass es bei den Damengrößen einige Unterschiede gibt - im BVB-Shop vor Ort kann man deshalb alles einmal anprobieren. Doch warum rüstet sich die Damenwelt nun plötzlich mit den passenden Fußball-Utensilien aus? Dass Frauen auf Accessoires aller Art stehen ist gemeinhin bekannt. Mitfiebern im Stadion macht in Rosa anscheinend einfach mehr Spaß. Und im taillierten Trikot statt im XXL-Kartoffelsack sowieso - damit lässt sich vielleicht auch mal ein Flirt mit einem gutaussehenden Spieler anfangen. Und wenn nicht, kann frau wenigstens den Freund oder Ehemann beeindrucken. Wenn auch erstmal nur mit schickem Outfit und nicht so sehr mit Fußballwissen. Allerdings wollen nicht nur die Clubs das weibliche Interesse am Sport kräftig ausnutzen. Auch der Erotik-Konzern Beate Uhse warf zur WM die Liebeskugeln namens ""Soccer Love Balls"" im schwarz-weißen Design und Vibratoren mit der Aufschrift Olli K. und Michael B. auf den Markt. Offensichtlich ging das aber einigen zu weit. Eine Assoziation mit bestimmten Fußballspielern wolle man nicht herstellen, erklärte der Konzern dann in einer Pressemitteilung. Um aber eine Verletzung der Persönlichkeitsrechte zu vermeiden, wurden die anstößigen Objekte aus dem Verkauf genommen.