Sprung in die Sonne bereitet nicht überall Wonne
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Es ist nicht so, dass die Führung von Borussia Dortmund die Tabellenführung der Fußball-Bundesliga fürchtet wie der Teufel das Weihwasser. Man möchte nur nicht, dass darüber gesprochen wird. Mit einem Sieg bei Borussia Mönchengladbach könnte die Mannschaft am Freitag, 20.30 Uhr, zumindest für einen Tag die Tabellenspitze übernehmen. ""Die Tabellenführung ist unwichtig. Das wichtigste ist, wo wir am Ende stehen"", verkündete Trainer Bert van Marwijk. Die Spieler haben die Botschaft verstanden. Oben zu stehen sei ein schönes Gefühl, meinte Christian Wörns, ""aber was zählt, sind nur die drei Punkte"". Auch Philipp Degen glaubt nicht, dass der Sprung an die Sonne im Vordergrund steht. ""Entscheidend ist, dass wir am 34. Spieltag ziemlich weit oben stehen"", meinte der Schweizer. Weit wichtiger ist für Trainer van Marwijk, dass die Mannschaft mit Nackenschlägen fertig wird. So macht er sich Sorgen um den Brasilianer Tinga, der zwischen seinem letzten Einsatz in Südamerika und dem Bundesliga-Debüt nur zehn Tage Pause hatte. Nun plagt sich der Supertechniker mit einer Muskelverhärtung am Oberschenkel. ""Wir müssen sehr vorsichtig sein"", mahnt der Coach. Zwar hatte sich neben Wörns und Dede auch Martin Amedick wieder fit gemeldet, aber der Innenverteidiger erlitt einen Rückschlag und fällt für Freitag aus. Nachdem Nelson Valdez mit einem Muskelfaserriss mindestens drei Wochen zuschauen muss und durch Ebi Smolarek ersetzt wird, gibt es in den Fällen Metzelder und Kehl täglich ungünstigere Nachrichten. Mit Christoph Metzelder rechnet der Trainer erst im November. Und Sebastian Kehl reagiert gereizt auf Fragen nach seinem Gesundheits-Zustand. Die Fleischverletzung am Knie, die ihm der Münchner Hasan Salihamidzic im ersten Saisonspiel zugefügt hatte, ist verheilt. Mittlerweile ist mit einer ""Stressreaktion an der Kniescheibe"" eine neue Diagnose aufgetaucht, die einen wochenlangen Ausfall nach sich ziehen könnte. Kehl verweigerte die Aussage auf die Frage, ob die neue Blessur auf Überlastung oder falschen Trainingsaufbau zurückzuführen ist. Trotz dieser Widrigkeiten wollen die Dortmunder am Freitag in Gladbach gewinnen. Bei genauem Studium der Tabelle werden die Westfalen erkennen, dass sich der denkbare Sprung an die Tabellenspitze nicht als Belastung erweisen muss. Borussia Mönchengladbach hat mit der selben Seelenlast zu leben. Wenn die rheinische Borussia gewinnt, ist sie zumindest für eine Nacht Tabellenführer. Und diesen Rang möchten doch eigentlich alle einnehmen. Er verleiht Schubkraft für die nächsten Aufgaben. Es will nur keiner vorher darüber sprechen.