Ilmkreis-Borussen

Nach dem Schlusspfiff herrschte eine Stimmung, als sei der Abstieg schon besiegelt. Ratlosigkeit spiegelte sich in den Gesichtern wider, und die Erkenntnis wird immer deutlicher, dass den Jungs von Theo Schneider in dieser Besetzung und in dieser Form die Regionalliga-Tauglichkeit fehlt. Selbst der Trainer mochte dieser Behauptung nach Borussias bitterer 1:3 (1:0)-Heimpleite gegen den bis dahin auf fremden Plätzen punktlosen 1. FC Magdeburg nicht widersprechen: ""Mit dieser Mannschaft wären wir in der Oberliga nicht Meister geworden. Wir sind mit individuell starken Spielern aufgestiegen, doch die haben uns im Sommer verlassen..."" Wenn dann noch ein solch akutes Personalproblem hinzukommt wie diesmal, als Schneider auf jegliche Verstärkung von ""oben"" verzichten und zudem wichtige Spieler an die Profis abtreten musste, tritt das Dilemma offen zutage: es mangelt an allen Ecken und Enden an Qualität. ""So sind wir in dieser Liga nicht konkurrenzfähig"", spricht Schneider Klartext, ""wer es nicht glaubt, der kann es an der Tabelle ablesen."" Nach der vierten Niederlage in Folge ist der BVB auf den vorletzten Platz abgerutscht. Ohne personelle Hilfe aus der Lizenzspieler-Abteilung wird die Talfahrt kaum zu stoppen sein. Der Mangel an Kreativspielern, die offensichtliche Unfähigkeit, ein Spiel zu gestalten und einen keineswegs übermächtigen Gegner zu beherrschen, paarte sich nicht zum ersten Mal mit einer hohen Zahl verheerender Fehler, die abermals rigoros bestraft wurden. Wenn Gästecoach Dirk Heyne seiner Mannschaft ""ein ganz schlechtes Auswärtsspiel"" bescheinigte, das sie aber dennoch völlig verdient gewann, sagt das alles über den enttäuschenden Auftritt der Borussen. Dabei schien alles nach Plan zu laufen, als Marc Heitmeier nach Freistoß von David Solga zur Führung einköpfte (17.). Ein Treffer aus heiterem Himmel zwar, der aber Ruhe in die Aktionen der Dortmunder hätte bringen müssen. Doch genau das Gegenteil geschah, fortan spielte nur noch Magdeburg, eroberte sich im Mittelfeld ein klares Übergewicht, gewann entscheidende Zweikämpfe. Und sie brauchten nur darauf zu warten, bis ihnen die Borussen den Weg zum Sieg ebneten. Beim 1:1-Ausgleich patzte Sascha Samulewicz (52.), dann vertändelte Nico Hillenbrand den Ball und die aufgerückte Dortmunder Abwehr musste fast tatenlos mit ansehen, wie Danny Kukulies einen schulbuchmäßigen Konter zum 1:2 abschloss (81.). Als alles längst verloren war, sogar noch ein weiteres Kontertor in der Nachspielzeit. Borussia Dortmund - 1. FC Magdeburg 1:3 (1:0) BVB 2: Samulewicz - Hillenbrand, Marc Heitmeier, Hünemeier, Kohlmann - Tztekin, Eggert, Solga (43. Gordon), Parensen (84. Firat) - Amachaibou (59. Njambe), Senesie. Tore: 1:0 Marc Heitmeier (17.), 1:1 Müller (52.), 1:2 Kukulies (81.), 1:3 Kubis (90.+2).