Spätzünder Frei rettet einen Punkt
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Bert van Marwijk mag das Pech seiner Elf beklagen - er selbst ist mit dem Glück im Bunde: Die späten 1:1-Ausgleichstore von Tinga in Nürnberg (86.) und Alexander Frei (90.+3) gegen Bielefeld haben Dortmunds Trainer vor einem Aufflammen der Debatte um seinen Arbeitsplatz bewahrt. Der BVB ist der erste Klub mit eigenem Last Minute-Schalter. Debattiert werden darf nun darüber, ob das Glas halb voll ist oder halb leer: Positiv Gestimmte argumentieren, der BVB sei im eigenen Stadion ungeschlagen und fußballerisch durch die Umstellung auf ein 4-3-3 fähig, 45 Minuten lang Strafraum-Präsenz zu zeigen und sich eine Vielzahl von Chancen herauszuspielen. Frei (17.), Valdez (25./26.), Smolarek (38.) und Amedick (38.) scheiterten vor 74 300. Zuvor hatte Josef Maier, schwacher Assistent des noch schwächeren Schiedsrichters Günter Perl, ein Kringe-Tor fälschlicherweise wegen Abseits´ aberkannt (11.). Kritische Geister heben eher die Unfähigkeit hervor, über einen Zeitraum von 60, 70 Minuten Dominanz zu zeigen - und das Anhalten der Heimmisere: Nur gegen Hamburg (1:0) gab´s drei Punkte. Die Kellerkinder Bochum (1:1), Mainz (1:1) und Hannover (2:2) entführten je einen Zähler, 96 schmiss den BVB auch aus dem Pokal. Nun also punktete Bielefeld, dessen von BVB-Boss Hans-Joachim Watzke ""sehr geschätzter Trainer Thomas von Heesen meinte: ""Vor dem Spiel wäre mir der Punkt lieb gewesen, jetzt bin ich enttäuscht!"" Vor allem, weil seine Schützlinge Wichniarek (Pfosten) und Böhme (traf nicht ins halbleere Tor/jeweils 14. und nach nicht erkannter Abseitsstellung) die Führung auf dem Fuß hatten. ""Viel zu wenig"" Dank des vierten Saisontreffers von Wichniarek (68.) schien Bielefeld dem ersten Auswärtssieg dennoch nahe, ehe Frei mit einem von Rotsünder Petr Gabriel verursachten Elfmeter der Ausgleich gelang. Nur deshalb blieb den BVB-Profis ein Pfeifkonzert erspart - der Frust war dennoch zu spüren. Auch intern. Torhüter Weidenfeller raunzte nach der konfusen zweiten Hälfte: ""Das war viel zu wenig!"" Gelingt morgen gegen Aachen wieder kein Heimsieg, drohen neue Herbststürme. Van Marwijk klagt: ""Man lässt uns und mich nicht in Ruhe. Es gibt Leute, die Spaß daran haben!"" Borussias Klubspitze ist wohl nicht gemeint. Sie bleibt dabei: Selbst ein Orkan würde van Marwijk zurzeit nicht aus dem Sessel wehen.