´Wir dürfen nicht aufgeben´
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Eine Mischung aus Frust und Enttäuschung machte sich nach dem 0:0 gegen Alemannia Aachen bei Borussia Dortmund breit. Bei den Fans, die wieder zahlreich in den SIGNAL IDUNA PARK geströmt waren, um endlich wieder einen (Heim-)Sieg zu erleben. Bei den Offiziellen, die mit versteinerter Miene das Treiben auf dem Rasen verfolgten. Und natürlich bei der Mannschaft, die 90 Minuten lang viel investiert hatte, für ihr Bemühen aber nicht mit einem Dreier belohnt wurde. [B]Tabellensituation:[/B] Nach dem vierten Unentschieden in Serie und dem Auswärtsspiel bei Tabellenführer Werder Bremen vor der Brust muss sich der Blick bei Borussia Dortmund zwangsläufig nach unten richten. Mit zwei Siegen aus den beiden Heimspielen gegen Bielefeld (1:1) und Aachen (0:0) hätte man sich im oberen Tabellendrittel ""festbeißen"" können. Mit nur zwei der erhofften sechs Zählern droht am Mittwochabend nun sogar der Sturz auf Platz elf. Der Abstand zum angestrebten UEFA-Cup-Rang könnte auf vier Punkte anwachsen. [B]Statistik zum Spiel:[/B] In der Statistik reichte es für den BVB zu einem Kantersieg. 26:6 Torschüsse, 16:3 Ecken, 21:6 Flanken und 56 Prozent Ballbesitz drücken die Dortmunder Überlegenheit aus. In Sachen Tore stand auf beiden Seiten jedoch die Null. Martin Amedick war mit 71 Prozent der zweikampfstärkste Spieler auf dem Platz. An fast allen gefährlichen Szenen war Alexander Frei beteiligt. Der Schweizer schoss acht Mal auf das gegnerische Tor, sechs Mal davon in der ersten Halbzeit. [B]Stimmen & Hintergründe:[/B] ""Jeder, der mal Fußball gespielt hat, weiß wie man sich nach so einem Spiel, in dem man alles probiert, aber nichts erreicht hat, fühlt"", erklärte Keeper Roman Weidenfeller, der gegen biedere, ausschließlich auf die Defensive konzentrierte Aachener (lediglich sechs Torschüsse!) einen sehr ruhigen, fast beschäftigungslosen Abend verlebte und aus Torhüter-Sicht lediglich froh war, ""endlich wieder zu Null"" gespielt zu haben. ""Wir sind einfach nur sehr enttäuscht, weil wir phasenweise guten Fußball gespielt und wieder nicht gewonnen haben"", präzisierte Nuri Sahin, der bereits nach 22 Minuten für den verletzten Philipp Degen (Muskelfaserriss) eingewechselt worden war. Und Christoph Metzelder, der die Partie von der Tribüne aus verfolgte, erklärte: ""Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat alles versucht, kämpferisch überzeugt."" Ein Tor allerdings gelang ihr nicht. Zum wiederholten Mal in dieser Saison tat sich Borussia Dortmund schwer, spielerisch zu Torchancen zu kommen. Gegen Aachen, das nach zuvor drei Niederlagen in Serie völlig verunsichert wirkte, versuchte es der BVB meist (erfolglos) mit Schüssen aus der zweiten Reihe, während die wenigen Großchancen aus der Nahdistanz wie die von Alexander Frei (35.) vergeben wurden. Und über die Torgefahr nach Eckbällen sei an dieser Stelle der Mantel des Schweigens gehüllt. Nur soviel: Auf einen Treffer nach einer Ecke wartet Schwarzgelb auch nach weiteren 16 Versuchen gegen die Alemannia in dieser Saison bisher vergeblich. Unerklärlich auch die Diskrepanz zwischen erster und zweiter Halbzeit. Wie schon beim 1:1 gegen Arminia Bielefeld fing Borussia Dortmund auch gegen Aachen gut an, kam zu einigen Möglichkeiten, baute nach dem Seitenwechsel aber rapide und deutlich ab. ""Die Spiele verlaufen momentan ziemlich ähnlich"", bestätigte Christoph Metzelder. ""Wir sind erst zum Schluss der Partie wieder zu Chancen gekommen"", analysierte Christian Wörns treffend. ""Ich tue mich schwer, einen Ansatz zu finden und dann zu sagen, das müssen wir ändern, um Erfolg zu haben"", sagte Christoph Metzelder, ""es fehlen im Moment die nötigen Mittel, aber auch das Glück im Abschluss."" Auf den BVB warte in den kommenden Wochen ""eine Geduldsarbeit"". ""Wir dürfen nicht aufgeben"", meint Roman Weidenfeller, ""es wird zwar immer schwieriger, der Kopf senkt sich immer mehr dem Boden entgegen, aber wir dürfen nicht aufgeben. Wir müssen weiter versuchen, druckvoll nach vorne zu spielen und zu hoffen, dass der Knoten bald platzt. Es gibt momentan kein anderes Rezept."" ""Wir brauchen einfach einen Befreiungsschlag"", meinte Christian Wörns, dann würde es sich auch ""einfacher spielen"" lassen und die derzeit ""völlig fehlende spielerische Linie"" zurückkehren. ""Wir müssen den Bock irgendwie umstoßen und so lange arbeiten und kämpfen, bis wir wieder ein Erfolgserlebnis erreicht haben"", verdeutlicht wiederum Metzelder. Dass dies bereits am Freitag (20.30 Uhr) beim Auswärtsspiel in Bremen der Fall sein wird, trauen derzeit dem BVB allerdings nur die kühnsten Optimisten zu. ""Wir werden alles tun, um dort zu gewinnen. Werder hat eine super Mannschaft, aber wir können sie schlagen"", meint Nuri Sahin. Auch Christian Wörns rechnet sich beim seit sieben Partien ungeschlagenen Tabellenführer (fünf Siege) Chancen aus: ""Werder ist sehr, sehr gut drauf. Vom Papier her ein schwieriger Gegner. Aber Bremen spielt Fußball, steht nicht so kompakt hinten drin. Vielleicht haben wir vorne ein bisschen mehr Platz, das könnte uns gut tun."" Und Alexander Frei ergänzt: ""Werder Bremen ist ein sehr großer Prüfstein. Danach werden wir sehen, wo wir stehen."" Ganz einfach: Mit einem Sieg wäre der BVB wieder auf Tuchfühlung zu den oberen Tabellenplätzen. Bei allen anderen Resultaten müsste der Blick - so paradox es bei einem möglichen Unentschieden klingen mag - auch nach unten gerichtet werden.