Schlaudraff: BVB-Duell mit den Bayern
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Jan Schlaudraff (23) war zu beneiden. Als Borussia Dortmund - sein möglicher neuer Arbeitgeber - am Sonntag im Revierderby auf Schalke Begräbnisstimmung vermittelte, durfte der Jung-Nationalspieler nicht zusehen. Schlaudraff, der in dieser Saison sechs Mal für Aachen traf und drei Tore vorbereitete, war zeitgleich ausgelastet damit, die Abwehrreihe des VfL Wolfsburg zu beschäftigen. Brillieren konnte er selten - aber die Alemannia gewann auch ohne Herausragendes ihres Jungstars mit 2:1. Schlaudraff trug erstmals die Kapitänsbinde, was seine interne Wertschätzung zeigt. Die externe wird durch Angebote aus München, Dortmund, Bremen und Leverkusen dokumentiert - Bayer ist aus dem Rennen, Bremen dem Vernehmen nach nur noch dritte Wahl. ""Es gibt auch ein paar Offerten aus dem Ausland"", sagt Schlaudraff: ""Aber da müsste schon viel passieren, damit ich eine davon annehme."" Dortmund duelliert sich also mit den Bayern. Sportlich ist der BVB nicht konkurrenzfähig. Er kann lediglich die Perspektive auf eine Ausnahmeposition innerhalb des Kaders bieten. Und viel Spielpraxis. Als Schlaudraff am Montag mit seinem Bruder Nils (27) zu Mittag isst, ist auch die sportliche Zukunft ein Thema. ""Nils und ich überlegen, ob wir unsere WG bei meinem neuen Klub aufrecht erhalten. Er beendet im Februar sein Studium an der Deutschen Sporthochschule."" In München (wo der Markt für Sportwissenschaftler vergleichsweise groß ist) und Dortmund gilt Schlaudraff als Option darauf, eigene Defizite zu beseitigen. Beide Klubs plagt ein Dynamik-Mangel im Mittelfeld. Schlaudraff (""Ich entscheide mich spätestens im Februar"") gilt als einer der Schnellsten der Republik. BVB-Sportdirektor Michael Zorc sagt: ""Flink, technisch versiert, er sucht das Duell, reißt Lücken, setzt andere in Szene."" Ein Anforderungsprofil, das der als Regisseur im Sommer verpflichtete Steven Pienaar nicht erfüllt.