Frischer Wind bim BVB
- Geschrieben von http://www.waz.de
- Hauptkategorie: Borussia
- Kategorie: Borussia_Sonstige
- Zugriffe: 1176
Das Klima stimmt beim ersten Dortmunder Training unter Jürgen Röber. Jetzt werden Verhandlungen mit Christoph Metzelder geführt. Der BVB will ihn halten. Der FC Sevilla will ihn haben Dortmund. Bis dass der Tod die Scheidung vornimmt, dauert keine Trainer-Klub-Beziehung in der Bundesliga. Sportdirektor Michael Zorc ließ sich dennoch nicht davon abhalten, am 26. Oktober des gerade verstrichenen Jahres von einer ""Ehe"" zwischen Borussia Dortmund und Bert van Marwijk zu sprechen. Überraschen konnte die am 17. Dezember verkündete Trennung daraufhin niemanden mehr. Für gesteigerte Aufmerksamkeit sorgte nur, dass der am 19. Dezember vorgestellte neue Gefährte der Borussia Jürgen hieß und nicht Thomas. Der Jürgen, Jürgen Röber, hat am Donnerstag erstmals das Training geleitet. Es regnete immer wieder, und ein heftiger Wind fledderte die Trikots. Es herrschte also das richtige, frische Klima für einen echten Neuanfang. Rund 1000 Fans schauten sich die Laufeinheiten und ein bisschen Kicken an. Bedeutende Erkenntnisse konnten sie nicht sammeln. Nach so einem Training könne man eben ""keine tiefsinnigen Aussagen machen"", erklärte Christian Wörns anschließend. Beim ersten Auftritt nach den Winterferien seien Spieler motivierter. Das sei ""auch beim alten Trainer"" so gewesen. Und überhaupt müsse man als Profi ""gucken, dass die Eigenmotivation hoch bleibt. Wir können ja nicht jedes halbe Jahr einen Trainer verpflichten, weil Spieler das wünschen oder brauchen"". So abgeklärt wie der Kapitän stürzt sich Hans-Joachim Watzke nicht in das Ehe-Abenteuer. Von Jürgen Röber erwartet der Geschäftsführer, dass der Trainer den Signal-Iduna-Park wieder zu einer ""Festung"" macht. Und außerdem müsse wieder ""guter Fußball"" geboten werden. Sebastian Kehl wird sich zum Saisonauftakt am 26. Januar gegen Bayern München an der Verschmelzung von Kraft und Zsthetik versuchen können. Der Mittelfeldspieler hat seine Verletzung überwunden, fehlte beim Training aber wegen einer Mandelentzündung. Sein Freund Christoph Metzelder dagegen konnte nach ebenfalls langmonatiger Pause wieder mitmachen. Wie lange er dem Klub allerdings noch erhalten bleibt, steht nicht fest. Sein Vertrag läuft im Sommer ebenso aus wie der von Christian Wörns. Der FC Sevilla soll nach Informationen spanischer Medien an seinen Diensten interessiert sein. Metzelder betont jedoch, dass ""der BVB mein erster Ansprechpartner ist"". Michael Zorc hat verkündet, man wolle beide Abwehrspieler behalten, wenn ""es ökonomisch darstellbar"" sei. Während die Wörns-Bezüge jedoch gekürzt wurden, bezieht Metzelder noch immer ein Gehalt auf dem Niveau, von dem die Borussen in der Zra des Präsidenten Gerd Niebaum glaubten, es sei angemessen. Die Verhandlungsrunde wird in diesen Tagen eröffnet. Und sie wird spannend werden, denn die Position des Angestellten ist delikat. Von Röber wurde der 26-Jährige neben Wörns und dem ebenfalls lange verletzten Lars Ricken zum Antrittsgespräch geladen. Mit anderen Spielern telefonierte der offensichtlich über die von den Klubvorderen angenommene Führungsstruktur im Team (dem von van Marwijk ungeliebten Philipp Degen garantierte Neuling Röber prompt die Rechtsverteidigerrolle: ""Ich denke schon, dass er auf dieser Position spielen wird"") informierte Trainer nur oder ließ ihnen von Co-Trainer Bernd Storck das Festtagsprogramm übermitteln. Dass der ""Kicker"" für Metzelder im Jahr 2006 schmale 463 Minuten Rasenarbeitszeit im Vereinstrikot errechnet hat, dürfte gegen ihn sprechen. Und außerdem ist es ja keineswegs so, dass die Ehe der Borussia für mehr als ein halbes Jahr gefestigt wäre. Der Trainer der Begierde, der auch schon in die Ehe mit van Marwijk eingebrochen ist, ohne sich je zu erklären, heißt Thomas von Heesen und würde im Falle seines Ja-Wortes für den Sommer 2007 Heiko Westermann mitbringen. Mit dem Bielefelder würden sich Wörns, Metzelder, der unter van Marwijk zum Stammspieler gewachsene Martin Amedick und der von van Marwijk geförderte Markus Brzenska dann um zwei Plätze balgen. So weit voraus mag aber Jürgen Röber gar nicht denken: ""Man muss kurzfristig Erfolg haben."" Zumindest, wenn nicht der Himmel die Menschen zusammenführt. ""Wir können ja nicht jedes halbe Jahr einen Trainer verpflichten""