Tingas tragende Rolle
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Dortmunds neuer Coach Jürgen Röber bekräftigte noch einmal, kein Problem damit zu haben, dass er sein Amt im Sommer vielleicht schon wieder abgeben muss. Vielmehr konzentriere er sich auf ""kurzfristigen Erfolg"", den der 53-Jährige unter anderem mit einer Systemumstellung auf ein 4-4-2 bewerkstelligen will. Eine tragende Rolle soll dabei der Brasilianer Tinga einnehmen. Dass Röber, der den Niederländer Bert van Marwijk erst in der Winterpause beim Champions-League-Sieger von 1997 abgelöst hatte, im Sommer eventuell wieder abgelöst wird, ficht den 53-Jährigen nicht an. ""Ich versuche hier, kurzfristigen Erfolg zu haben. Für mich ist Dortmund eine Chance. Und sollte Thomas von Heesen im Sommer übernehmen, wäre das in Ordnung"", sagte Röber den Ruhr-Nachrichten. Für die Rückrunde plant Röber unterdessen eine Systemumstellung. ""Ich bevorzuge beim BVB ein 4-4-2. Ich mag es, wenn über die Außen gespielt wird, wenn man überläuft, vorne kreuzt, den Rückraum besetzt"", sagte Röber, dessen Vorgänger die Borussen im 4-3-3 auflaufen ließ. Wer zu den Fixpunkten in den Mittelfeld-Planungen gehört, hat der neue Coach noch nicht verraten. Keine prophetische Gabe gehört dazu, Sebastian Kehl (26) als zentralen Mann vor der Abwehr dazuzuzählen, nach fünfmonatiger Verletzungspause steht der Nationalspieler wieder im Training. An Tinga führt wohl auch kein Weg vorbei. Von ihm wird eine Steigerung im zweiten Saisonabschnitt erwartet. Den ersten gestaltete der Brasilianer eher durchwachsen. Tinga habe ""absolut das gebracht, was wir erwartet hatten"", beteuert Sportdirektor Michael Zorc (44), aber nach der Meisterschaft in seiner Heimat und den prestigeträchtigen Spielen um die Copa Libertadores waren es eben auch ""keine Wunderdinge"", auf die Dortmund nach dem Transfer spekulierte. Dass dem verheißungsvollen Start Tingas, der sich weniger als fußballerischer Artist, sondern als fleißiger Handwerker mit gehobenen balltechnischen Fähigkeiten zu erkennen gab, Wochen folgten, in denen der knapp drei Millionen Euro teure Einkauf nur als Mitläufer in einer häufig nur mittelmäßig agierenden Mannschaft unterwegs war, sieht ihm Zorc nach: ""Tinga hatte keinen richtigen Urlaub im Sommer, keine richtige Regeneration und keine vernünftige Vorbereitung."" Einige Male aber ließ er zumindest aufblitzen, was ihn schon bald zu einem beliebten Leistungsträger werden lassen könnte: dass er, wenn die Fitness stimmt, unermüdlich unterwegs ist, auch aussichtlos erscheinenden Bällen nachsetzt (mitunter erfolgreich), dass er sich nicht scheut, in Drucksituationen das Dribbling oder das Tackling zu suchen, dass er gefährliche Pässe in die Spitze spielen kann und auch selbst gerne den Abschluss sucht. Zorcs Neujahrswünsche an den Brasilianer: ""Tinga muss insgesamt noch präsenter, spielprägender und auffälliger werden."" So wie bei seinem früheren Verein Internacional Porto Alegre, aktuell der besten Vereinsmannschaft der Welt. Kurz nachdem Internacional im Finale von Yokohama im Dezember den FC Barcelona mit 1:0 besiegt hatte, saß Tinga schon im Flieger heim nach Brasilien. Er durfte zwei Tage früher als die anderen in die Ferien starten. Um im 4-4-2-System Röbers gut erholt sofort vorneweg marschieren zu können.