´Viele fühlen sich ein bisschen befreit´
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Hans-Joachim Watzke lächelt mit der andalusischen Frühjahrssonne um die Wette und äußert einen frommen Wunsch. ""Wir tun gut daran, keine Nebenschauplätze aufzubauen und uns auf die Rückrunde zu konzentrieren."" Dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Borussia Dortmund KGaA ist aufgefallen, ""dass sich die Stimmung im Umfeld total gedreht hat und sich viele ein bisschen befreit fühlen."" Zumindest bis zum Punktspiel gegen die Bayern. ""Danach"", sagt Christoph Metzelder, ""kann man erste Bilanz ziehen, was die Vorbereitung unter Jürgen Röber gebracht hat."" So oder so tun alle gut daran, das Klima der Harmonie zu genießen. Denn die Probleme werden den BVB wieder einholen und auch Hans-Joachim Watzke vermutlich keinen ruhigen Frühling bescheren. Sein Image hat in den stürmischen Dezember-Tagen, die in der Entlassung von Trainer Bert van Marwijk gipfelten, Kratzer abbekommen. ""Mir war klar, dass ich Gegenwind kriegen würde. Aber ich hatte geglaubt, dass das Vertrauen vor dem Hintergrund meiner in den letzten beiden Jahren geleisteten Arbeit etwas größer gewesen wäre."" Die nächsten Baustellen sind indes eröffnet. Watzke und Sportdirektor Michael Zorc erwarten von Christoph Metzelder eine ""zeitnahe Entscheidung"" über das Angebot, seinen zum 30. Juni auslaufenden Vertrag zu verlängern. Der 26-Jährige zeigt für das vom Verein gesetzte Ultimatum ""volles Verständnis"", er bittet aber um Geduld: ""Es gibt in europaweit vielleicht ein Dutzend Vereine, die für mich interessant wären. Wenn ein Top-Klub kommt, überlege ich mir, ob ich es mache."" Einen Wechsel innerhalb der Bundesliga schließt Metzelder aus. In Frage kommt für ihn nur ein Engagement in England, Italien oder Spanien. Eine offizielle Anfrage von Newcastle United hat er abgelehnt. Er selbst empfindet seine Situation ""spannend und toll"". Watzke unterstreicht, dass Borussia nur ungern auf Metzelders Dienste verzichten würde und betont: ""Es gibt heute wenige Spieler, die sich ihr Leben lang an einen Verein binden. Aber wir sind bei Christoph noch im Rennen."" Deutlich leichter lässt sich die Personalie Christian Wörns klären. ""Wir wollen mit ihm weitermachen und setzen unsere Gespräche nach der Rückkehr aus Marbella fort"", erklärt Sportdirektor Michael Zorc. Der Vertrag mit dem Kapitän dürfte sich um ein weiteres Jahr verlängern. Der aktuelle Profi-Kader wird sich bis zum 31. Januar, dem Ende der Transferperiode, vermutlich doch noch verändern. ""Es kann immer Sonder-Situationen geben"", deutet Sportdirektor Michael Zorc an und fügt hinzu: ""Ich schließe nichts aus, aber Spieler, die uns weiterbringen, wachsen nicht auf Bäumen und sind derzeit nicht verfügbar."" Auf der anderen Seite wären Steven Pienaar und Ebi Smolarek nicht abgeneigt, Dortmund zu verlassen. Dazu wird dem BVB eine neue Trainer-Diskussion nicht erspart bleiben. Bei aller Wertschätzung für Röber entzieht ihm die Unternehmensleitung (noch) das Vertrauen, über den 30. Juni hinaus seine Ideen und Philosophien einzubringen. Der Wunsch-Kandidat heißt Thomas von Heesen. ""Wenn er das Angebot von Bielefeld ablehnt, müssen wir uns Gedanken machen"", sagt Watzke. Von Heesen muss sich in Bielefeld bis zum Beginn der Rückrunde entscheiden haben. Die Möglichkeit, dass Röber mit einer spektakulären Rückrunde Borussias Führungsspitze in Verlegenheit stürzen könnte, sieht Watzke nicht. ""Wir würden von dieser Situation profitieren und hätten gern das Problem, mit sportlichem Erfolg umzugehen"", behauptet der 45-Jährige. Watzke selbstbewusst: ""Man muss von seiner Linie überzeugt sein."" Er kann aber nicht verhindern, dass sie auch in den nächsten Wochen und Monaten kritisch begleitet und hinterfragt wird.