Doll hat jetzt einen Zauberer
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Florian Kringe ist vielfältig einsetzbar. Am Dienstag, bei der 1:3-Testspielniederlage in Bern, beackerte der Blondschopf zuerst die rechte Abwehr- und anschließend die rechte Mittefeldseite von Borussia Dortmund. Doch der 24-Jährige ist nicht nur auf dem Rasen ein wichtiger Mann. Auch in der Kabine wird er zunehmend unverzichtbar, weil er seine Kameraden mit Musik auf Touren bringt. Vor Bundesligapartien schleppt Kringe seinen iPod an, stöpselt das Gerät an Lautsprecher und dreht die Regler auf. ""Die Musik macht uns lockerer"", sagt der DJ, der auf Eminem, 50Cent, Outcast, Blur oder Justin Timberlake steht. Deutsche Schlager haben keine Chance, es sei denn, das Team muss einen Sieg gegen Schalke 04 gebührend feiern. Nach dem 2:0 im vergangenen Mai gabïs Udo Jürgens in der heimischen Kabine. Gemeinsam schmetterten die Kicker: ""Aber bitte mit Sahne."" Grund zum Feiern soll es beim BVB natürlich wieder häufiger geben. Schon bei der Auftaktpressekonferenz vor knapp zwei Wochen in Dortmund schwärmte Trainer Thomas Doll von einer ""tollen Mischung"" aus jungen und erfahrenen Leuten. Noch konkreter werden die Spieler selbst. Christian Wörns, der gerade erst wieder die Kapitänsbinde bekommen hat, behauptet: ""Wir sind definitiv stärker als im letzten Jahr."" So, findet Hans-Joachim Watzke, soll es ja auch sein. Der Klubchef will nicht umsonst den Etat um fünf Millionen auf 30 Millionen Euro erhöht haben. Jetzt erwartet er, dass Männer wie Mladen Petric für besseren und erfolgreicheren Fußball sorgen. Der 26-jährige Kroate, der vom FC Basel kommt und 3,5 Millionen Euro gekostet hat, ist ein Zauberer. Er hat einen Kurs belegt und kann jetzt ""Dinge verschwinden oder schweben"" lassen, wie er erzählt. Das ist natürlich beeindruckend, aber nicht ganz so wichtig wie jene Tore, die er für die Borussen demnächst erzielen soll. Neuzugang Robert Kovac, der als Innenverteidiger die Lücke schließen muss, die Christoph Metzelder hinterlassen hat, hält seinen Landsmann jedenfalls für einen Typen, ""der das Zeug zum Star hat."" Nicht zuletzt, weil er torgefährlich ist. Für den FC Basel konnte Petric vergangene Saison 19 Tore in 25 Liga-Partien erzielen. Wahrlich nicht schlecht für eine Offensivkraft, die in Dortmund hinter den Spitzen Alexander Frei und Diego Klimowicz agieren soll. Eine Wunschformation zeichnet sich ab Tatsächlich zeichnet sich längst eine Wunschformation ab. Roman Weidenfeller im Tor. Dede außen links in der Abwehr. In der Innenverteidigung bilden Robert Kovac und Christian Wörns ein Tandem. Außen rechts rangeln noch Philipp Degen und Florian Kringe um die Position. Sebastian Kehl - so er denn fit ist - gibt den Abräumer vor der Abwehr. Tinga spielt auf halblinks und Jakub Blaszczykowski auf halbrechts in der Raute. Auch Blaszczykowski trägt in der kommenden Saison erstmals das schwarzgelbe Dress. Und für den 21-Jährigen mit dem komplizierten Namen, der sich der Einfachheit halber ""Kuba"" nennt, haben die Dortmunder 2,8 Millionen Euro an Wisla Krakau gezahlt. Als Gegenleistung hoffen die Borussen auf mehr Tempo im zuletzt eher gemächlichen Spielaufbau. Darauf legt gerade Thomas Doll extremen Wert. ""Wir wollen Geschwindigkeit reinkriegen"", hat er in diesen Tagen oft genug betont. Die Fans scheinen dem Trainer glauben zu wollen. Über den Dauerkartenverkauf kann niemand meckern. Hauptsponsor RAG schenkt jedem Ticketkäufer ein neues BVB-Trikot, was die Nachfrage zusätzlich angekurbelt haben dürfte. Die 50 000er Marke, so heißt es, könne stündlich geknackt werden. Das neue Hemd ist ja auch ziemlich vielversprechend. Unten rechts steht ""28. Mai 1997"". An jenem Tag gewann der BVB die Champions League.