Rechnen Sie beim BVB mit einem Stammplatz?
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Mladen Petric wechselte in diesem Sommer vom FC Basel zum Bundesligisten Borussia Dortmund. Der 26-jährige Stürmer, der in der abgelaufenen Saison 19 Treffer für den FCB erzielte, unterzeichnete bei den Deutschen einen Vierjahresvertrag. Momentan weilt der kroatische Nationalspieler mit der Borussia am Zürichsee im Trainingslager. Mladen Petric, im Testspiel am Dienstag gegen die Berner Young Boys wurden Sie im Stade de Suisse bei fast jedem Ballkontakt ausgepfiffen. Was ging Ihnen dabei durch den Kopf? Das stört mich nicht. Wenn du YB schon mehrmals "abgeschossen" hast wie ich mit Basel, dann ist es klar, dass dich die gegnerischen Fans nicht sonderlich mögen. Als Basler - und als solchen nehmen mich die Zuschauer noch wahr - hast du es in jedem Stadion ausser im St.-Jakob-Park schwer. So gesehen motivieren mich die Pfiffe eher. Nun gehören Sie aber zum Kader von Borussia Dortmund und nicht mehr zum FCB. Denken Sie nicht, dass Sie die Zuschauer in Bern ausgepfiffen haben, weil Sie sich entschieden haben, für die kroatische Nationalmannschaft zu spielen anstatt für die schweizerische? Die Schweizer sind momentan sehr sensibel, was dieses Thema betrifft. Ich denke nicht, nein. Es gibt auch gar keinen Grund, mich deswegen auszupfeifen. Im Gegensatz zu Ivan Rakitic habe ich nicht alle Schweizer Juniorenauswahlen durchlaufen, bevor ich für Kroatien spielte. (Petric bestritt lediglich ein U21-Spiel für die Schweiz, bevor er sich für Kroatien entschied - die Red.) Auf die neue Saison hin wechselten Sie vom FC Basel zu Borussia Dortmund nach Deutschland. Haben Sie schon Heimweh? Nein, dafür ist es noch zu früh. Ich war seit dem Trainingsstart erst eine Woche in Deutschland, bevor wir schon wieder ins Trainingslager an den Zürichsee reisten. Wie sind ihre ersten Eindrücke vom neuen Klub? Die Fans sind phantastisch. Beim ersten Training waren 13 000 Zuschauer anwesend. Und von denen hat es schon ein Grüppchen gegeben, das meinen Namen skandierte. Und wie wurden Sie von Ihren neuen Teamkollegen empfangen? Ich wurde von Anfang an sehr gut aufgenommen. Dass mit Philipp Degen und Alex Frei bereits zwei Schweizer beim BVB spielen, half. Alex ist von seiner Hüftoperation von Mitte Mai noch rekonvaleszent. Deshalb hat mir vor allem Philipp die ersten Trainingsstunden in Dortmund vereinfacht. Was verlangt BVB-Trainer Thomas Doll in der kommenden Saison von Ihnen? Ehrlich gesagt, haben wir noch gar nicht gross miteinander gesprochen. Aber das wird noch kommen, da bin ich mir sicher. In diesem Fall kennen Sie Ihre Rolle innerhalb des BVB noch gar nicht? Doch, doch. Ich wurde in erster Linie verpflichtet, um das Spiel im Mittelfeld anzukurbeln - als eine Art Spielmacher. Der Torschützenkönig der Schweiz wird auf einer Position hinter den Spitzen eingesetzt? In Basel und früher bei den Grasshoppers hatten Sie vor allem als Stürmer überzeugt. Ich hatte die Position, die ich in Dortmund einnehmen soll, ab und zu schon bei GC und Basel inne. Für mich ist es kein Problem, sich einem System auf dem Fussballfeld anzupassen. Zudem stellt sich immer die Frage, wie der Trainer deine Rolle interpretiert. Auch Borussia Dortmund hat Freude, wenn Sie Tore am Laufmeter erzielen würden wie in der Super League. Im ersten Testspiel in Deutschland sorgten sie bereits für zwei Treffer. Wann heisst das Sturmduo des BVB Alex Frei/Mladen Petric? Gut möglich, dass es einmal soweit kommen wird. Ich könnte mir das vorstellen. Aber die Bundesligasaison hat ja noch nicht einmal begonnen. Am Sonntag, 12. August, geht es los. Dortmund spielt zu Hause gegen den Aufsteiger MSV Duisburg. Werden Sie zum Saisonauftakt im beeindruckenden Westfalenstadion auflaufen? Rechnen Sie mit einem Stammplatz? Wenn Borussia Dortmund schon so viel Geld für mich ausgegeben hat (dem Vernehmen nach lag die Ablösesumme bei 3,5 Millionen Euro - die Red.), dann ist wohl schon gedacht, dass ich mehrheitlich spielen werde. Valdez, Frei, Klimowicz, Smolarek: Die Konkurrenz in Dortmunds Offensive ist gross. Sie werden in der Bundesliga mehr unter Erfolgsdruck stehen als noch in der Super League. Permanenten Druck kennt man auch als Spieler des FC Basel. Daran bin ich mich gewöhnt, und damit kann ich gut umgehen. Nicht nur von Ihnen, sondern von der ganzen Borussia wird in der Spielzeit 2007/08 viel erwartet. Welches sind die Ziele Ihrer Mannschaft? Der BVB gibt für diese Saison kein Ziel heraus. 2006/07 wollte man am Ende auf einem Uefa-Cup-Platz stehen, stattdessen spielte Dortmund gegen den Abstieg. Wir alle wissen, dass diese Saison wieder ein Schritt nach vorne getan werden muss. Am Dienstag um 19 Uhr testet der BVB ein letztes Mal gegen den Erstligisten FC Tuggen, bevor Ihr Team aus dem Trainingslager abreist. Das Spiel an der Linthstrasse muss Ihnen vorkommen wie ein Grümpelturnierkick. So kann man das nicht sagen. In dieser Anfangsphase der Saisonvorbereitung geht es für uns vor allem darum, Spielpraxis zu erhalten. Dafür ist es eigentlich egal, wer als Gegner auf dem Platz steht. Wir werden gegen Tuggen aber sicher nicht schon einstudierte Spielzüge hervorzaubern.