Die Furcht vor der Unberechenbarkeit
- Geschrieben von http://www.waz.de
- Hauptkategorie: Borussia
- Kategorie: Borussia_Sonstige
- Zugriffe: 1172
Der fußballerische Reiz, der von Bundesliga-Nachwuchsmannschaften ausgeht, liegt in hohem Maß in der Unberechenbarkeit der Spielweise. Der BVB 2 hat innerhalb von einer Woche seine zwei Gesichter auf dem Platz gezeigt. Die bessere Hälfte jedoch deutlich länger als die unansehnliche. Dass Werder Bremen 2 nach einer großartigen Vorstellung im Spiel in Dortmund nur eine Woche später in Wolfsburg mit 0:1 verliert, bestätigt nur diese Sprunghaftigkeit. Auch BVB-Trainer Theo Schneider weiß genau, dass schon am kommenden Samstag im Spiel bei Dynamo Dresden der Schuss wieder nach hinten losgehen kann. ""Wir haben zwar erfreulicherweise den Kontakt zu den Qualifikationsrängen gefunden, doch man kann ganz schnell wieder weg sein vom Fenster,"" warnt Schneider. Dass es bei den Borussen in den beiden siegreichen Spielen gegen Cottbus und Hamburg zuletzt gut lief, mag auch damit zusammenhängen, dass ein relativ erfahrener Mann wie Martin Amedick für Stabilität in der Abwehr gesorgt hat. ""Wir als junge Mannschaft brauchen solche Eckpfeiler,"" so der Trainer, der im gleichen Atemzug nachtürlich auch seinen Mittelfeldstrategen Lars Ricken lobend erwähnte. Mitunter lösen sich Probleme auch von ganz allein: Mehmet Akgün hat auf der linken Seite der Viererkette eine überaus starke Vorstellung geboten. Der 21-Jährige entwickelt sich angesichts seiner Vielseitigkeit immer mehr zum Florian Kringe des Regionalliga-Teams. Nicht zuletzt auch in der Defensive, so dass das Fehlen von David Vrzogic (Abstellung zur U 19) bestens durch Akgün kompensiert werden konnte. Da Vrzogic Mitte des Monats erneut für die DFB-Auswahl im Einsatz ist, wird Akgün auch in Dresden wieder die linke Position in der Hintermannschaft bekleiden. Die Partie in Sachsen steht ohnehin voraussichtlich unter dem Motto: ""Zndere niemals ein siegreiches Team."" Damit dieser Leitsatz auch erfüllt werden kann, müssen die Borussen allerdings eine Nacht- und Nebel-Aktion starten. Denn Torhüter Marcel Höttecke sitzt am Freitag Abend beim Spiel der Profis gegen Werder Bremen noch auf der Bank. Und wird direkt nach Abpfiff mit einem Auto nach Dresden chauffiert. Gut möglich, dass Höttecke nicht allein in den Wagen steigt. Martin Amedick und eventuell Marc-Andre Kruska könnten ihn beispielsweise begleiten. Aber auch diese Personalie gehört zu den Unberechenbarkeiten, mit denen ein Trainer wie Theo Schneider immer leben muss.