´Selbst die Initiative ergreifen!´
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Ob Thomas Schaaf oder Huub Stevens, ob Michael Skibbe oder Mirko Slomka - sie alle haben sich in den letzten sechs Monaten Gedanken gemacht, wie sie mit ihren Teams den FC Bayern besiegen können. Keiner von ihnen hatte die zündende Idee - und wenn doch, ist sie von ihren Spielern zumindest nicht umgesetzt worden. Auch Thomas Doll grübelt in diesen Tagen. An der Taktik und an der Aufstellung. Er wäre schlecht beraten, die Tffentlichkeit (und damit den Gegner) an diesen Überlegungen Teil haben zu lassen. Gleichwohl kündigt er vor dem Hit gegen die vermeintlich Unbesiegbaren aus München an: ""Wir sind heiß darauf, dieses Spiel zu gewinnen. Entscheidend wird sein, dass wir uns auf unsere eigenen Stärken besinnen und uns weniger Gedanken darüber machen, wer bei den Bayern im Kader oder auf dem Rasen steht."" Zhnlich wie vor sechs Wochen gegen Werder Bremen (3:0). Auch die Norddeutschen waren als Favorit angetreten, so wie der seit April 2007 unbesiegte Rekordmeister aus München. Und deshalb sagt Doll: ""Wir müssen selbst die Initiative ergreifen. Unsere Fans wollen einen Fight sehen. Für die Bayern darf es keine lockere Trainingseinheit sein."" So wie für den HSV vor wenigen Wochen... Die Trainingseindrücke stimmen den Coach jedenfalls zuversichtlich. ""Volle Konzentration"" auf die schwere Aufgabe am Sonntag (17 Uhr, live im Netradio) hat er im Kader ausgemacht - und diesem trotz der vier Punkte aus den beiden letzten, glücklich gestalteten Spielen gegen Bochum (2:1) und Leverkusen (2:2) den Spiegel vorgehalten: ""Ich habe keine Lust, an den Realitäten vorbei zu sprechen. Was wir dort gezeigt haben, war zu wenig. Ganz klar: Wir müssen eine Klasse besser Fußball spielen!"" Deutliche Worte von Doll, der sich seit geraumer Zeit darüber Gedanken macht, ""wie wir unser Spiel besser nach vorne tragen können und insgesamt ballsicherer werden"". Aber auch die Defensive muss sich steigern. In Leverkusens Sturm- und Drangphasen zeigte sie deutliche Orientierungsschwierigkeiten, und die Frage, ob der kopfballstarke Markus Brzenska nach der Rückkehr von Christian Wörns zwangsläufig wieder auf die Bank rutscht, lässt Doll deshalb unbeantwortet. Zwar sagt er, dass ""wir uns nicht nur auf die kopfballstarken Stürmer (Toni und Klose, d. Red.) konzentrieren dürfen"", denn ""die Bayern können auch am Boden Fußball spielen"", doch die Lufthoheit spricht für Kovac, der als kopfballstärkster Borusse 64 Prozent seiner Duelle gewann, gefolgt von Brzenska (63%) und Wörns (62%). In den beiden noch ausstehenden Trainingseinheiten am Freitag und Samstag hätte ""jeder die Chance, sich anzubieten"". Um mitzuwirken beim Versuch, den Bayern die erste Saisonniederlage zuzufügen. So wie 1995, als die Münchner ebenso wie heute mit einem ""Startrekord"" in der Tasche (sieben Spiele, sieben Siege) an der Strobelallee antraten. Übrigens auch im Oktober, auch an einem Sonntag. ""Das ist ein alter Hut, das waren ganz andere Mannschaften"", sagt Michael Zorc und lässt diesen Vergleich nicht zu. Dennoch bemerkt er: ""Für mich ist sonnenklar, dass die Bayern erstens Meister werden, aber zweitens dies nicht ungeschlagen passieren wird.""