Ilmkreis-Borussen

Auf den Mecklenburger Thomas Doll (42) folgt der gut ein Jahr jüngere Schwabe Jürgen Klopp, der am 16. Juni seinen 41. Geburtstag feiert und mit dem Wechsel zu Borussia Dortmund den nächsten Schritt auf der Karriere-Leiter angeht. Als Kult-Trainer des Kult-Klubs 1. FSV Mainz 05 hat Jürgen Klopp Kult-Status erlangt, als ""TV-Bundestrainer"" erwarb er sich als fachkundiger TV-Entert(r)ainer für das ZDF bundesweite Sympathien. Im Alter von 33 Jahren übernahm der seinerzeit verletzte Zweitliga-Spieler am 28. Februar 2001 das Trainer-Amt beim 1. FSV Mainz 05 und führte die Mannschaft als Interimscoach aus der Abstiegszone der zweiten Liga zum Klassenverbleib. In den folgenden Jahren formte er ein Zweitliga-Spitzenteam, das 2002, 2003 und 2008 als Tabellenvierter nur haarscharf den Aufstieg verpasste. Im dritten Anlauf gelang am 23. Mai 2004 der Sprung in die erste Liga, wo sein Team - wie auch in der folgenden Saison 2005/2006 - auf Rang elf abschloss. Der Diplom-Sportwissenschaftler und Inhaber der Fußballlehrer-Lizenz kam als Spieler über SV Glatten, TuS Ergenzingen, 1. FC Pforzheim, Eintracht Frankfurt Amateure, Viktoria Sindlingen und Rot-Weiß Frankfurt nach Mainz, wo er von 1990 bis 2001 325 Zweitliga-Partien bestritt und Rekordspieler des Klubs ist. Klopps 52 Zweitliga-Tore werden beim FSV nur von Sven Demandt übertroffen. Zudem ist er neben Benjamin Auer der einzige Spieler bei Mainz 05, der in einem einzigen Zweitligaspiel vier Tore erzielte (1991/92 beim 5:0 beim FC Rot-Weiß Erfurt, Quelle: wikipedia). Klopp hat sich in seinen gut sieben Trainer-Jahren, in denen er in insgesamt 251 Erst- und Zweitligaspielen mit dem FSV Mainz 05 im Schnitt 1,5 Punkte pro Partie einfuhr, einen ausgezeichneten Ruf als absoluter Fachmann, gewiefter Taktiker und wortgewandter Motivator erworben. So standen die Mainzer nach dem fünften Bundesliga-Spieltag der Saison 2005/2006 mit null Punkten auf dem letzten Tabellenplatz - und beendeten die Spielzeit auf Rang elf, weil der Trainer nie seine Linie verlor. Im dritten und bislang letzten Mainzer Bundesliga-Jahr wäre unter Jürgen Klopp beinahe eine ähnliche Aufholjagd geglückt: Nach der Hinrunde lag die Mannschaft mit elf Punkten abgeschlagen auf dem letzten Platz, acht Spieltage und sechs Siege sowie ein Remis später war der FSV zwischenzeitlich Zehnter. Am Ende fehlten drei Punkte zum Klassenerhalt. Trotz seiner ""Jugend"" verfügt Jürgen Klopp also über Erfahrung in diesem Business, er erlebte Höhen und bewältigte Krisen, er hat sogar internationale Erfahrung: 2005 erreichte Mainz über die Fairplay-Wertung den UEFA-Cup, mit Siegen über Aschtarak (Armenien, 4:0 und 0:0) und Keflavik (Island, 2:0 und 2:0) gelang der Einzug in die erste Hauptrunde, wo sich Mainz 05 dem späteren Titelträger FC Sevilla knapp mit 0:0 und 0:2 geschlagen geben musste.