´Klopps Bilanz: Das zeugt von Qualität´
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Mit der besten Bilanz seit sechs Jahren geht Borussia Dortmund in die Winterpause: 29 Punkte auf der Habenseite, nur zwei Niederlagen. Kein anderes Team wurde in der laufenden Saison seltener bezwungen. ""Wir haben in den letzten fünf Spielen elf Punkte geholt und nur ein Gegentor bekommen"", betont Jürgen Klopp und attestiert: ""Das zeugt von Qualität, obwohl wir seitdem ohne Nelson Valdez und Sebastian Kehl auskommen mussten und uns Dede die komplette Runde fehlte."" Aus der Umkleidekabine tönte laute Musik. Der in Unterzahl errungene 2:1-Sieg gegen Gladbach wurde gefeiert. Freude, Erleichterung, aber keine Selbstzufriedenheit im BVB-Lager nach 17 von 34 Spielen. ""Das wird ein schönes Jahr 2009. Ich freue mich auf die Vorbereitung und auf die Rückrunde"", kündigte Mohamed Zidan an, der Schwarzgelb am letzten Spieltag vor der Winterpause mit einem Traumtor auf die Siegerstraße geschossen hatte. Sieben Siege, acht Unentschieden und zwei Niederlagen stehen für Borussia Dortmund zur Saison-Halbzeit zu Buche. Rang sechs ist die beste Platzierung seit 2003/2004 (damals aber nur 25 Punkte, heute 29). Leverkusen mit 32 sowie Hamburg und Berlin mit 33 Zählern rangieren noch in Reichweite, andererseits wird der BVB bedrängt von Schalke (das am Sonntag mit einem Sieg in Hoffenheim nach Punkten gleich und nach Toren vorbei ziehen kann), Bremen und Wolfsburg (jeweils 26) sowie Stuttgart (25 Punkte). Trotz (netto) 59 Minuten Unterzahl verbuchte der BVB ein Plus bei den Torschüssen (9:8). Gladbach war zu 56% in Ballbesitz und gewann 51% der Zweikämpfe. Hajnal war zwar nur 37 Minuten auf dem Platz, jedoch an vier der neun Torschüsse seiner Mannschaft beteiligt (1+3). Auf die gleiche Bilanz kommt Zidan (3+1). Lee war mit einer Quote von 75 Prozent zweikampfstärkster Dortmunder. Der Platzverweis von Tamas Hajnal wurde natürlich besonders diskutiert. ""Ich habe im ganzen Spiel nur zwei Fouls gemacht"", listet der Ungar auf (und wird von der Datenerfassung bestätigt): ""Das erste war keine Gelbe Karte. Beim Platzverweis wollte ich nur zum Ball gehen und bestimmt niemanden verletzen. Die Entscheidung war ziemlich hart."" Roman Weidenfeller, der als Torwart ""beide Seiten gut verstehen kann"", sprach von einer ""schwierigen Entscheidung"". Jürgen Klopp stellte klar: ""Die zweite Aktion ist Gelb. Er kommt einen Tick zu spät."" Das harmlose Vergehen an Jantschke vier Minuten zuvor war indes nicht Gelb würdig. ""Mit ein bisschen Fingerspitzengefühl wäre die erste Szene keine Karte gewesen"", meinte Patrick Owomoyela und fügte hinzu: ""Kein Vorwurf von uns an Tamas. Nach seiner Sperre wird er uns genauso helfen wie bislang."" Zum Rückrunden-Auftakt am 31. Januar 2009 gegen Leverkusen ist Hajnal gesperrt, drei Tage zuvor im DFB-Pokal gegen Werder Bremen jedoch spielberechtigt. Der Ungar atmete nach dem 2:1 gegen Gladbach erleichtert auf: ""Zum Glück hat es die Mannschaft auch ohne mich hinbekommen!"" Vielleicht auch deshalb, weil Klopp den Platzverweis nach schwacher erster Halbzeit in seine Kabinenansprache einbaute. ""Tamas ist nicht so glücklich"", sagte der Trainer und fügte hinzu: ""Wir haben die Chance, seine Laune dramatisch zu verbessern, indem wir das Ding hier gewinnen!"" Nach dem Wechsel spielte der BVB deutlich strukturierter, ging durch einen von Kuba klug eingefädelten Treffer (Sahin) mit 2:0 in Führung. ""Wenn man uns Platz lässt zum Spielen, sind wir richtig gut"", meinte Klopp. Im Gegensatz zu den ersten 45 Minuten ""gegen einen Gegner, der super unangenehm zu spielen war. Defensiv spielten sie Manndeckung"". Die Anspielstationen waren so permanent gedeckt. ""Wir waren nicht geduldig genug, haben zu viele lange Bälle gespielt"", gab Hajnal zu. ""Die Gladbacher standen sehr tief und haben uns wenig Räume angeboten"", ergänzte Owomoyela: ""Wir hätten gerne ein schöneres Spiel gemacht. Unterm Strich zählen aber die drei Punkte."" Die Punkte sind ""im Sack"", die Serie von Roman Weidenfeller aber ist nach 497 gegentorlosen Minuten beendet. Hans Tilkowski, der 1966 548 Minuten schaffte, muss um seinen Jahrhundert-Rekord nicht fürchten. Dabei hatte Weidenfeller mit einer Riesentat gegen Friend (Klopp: ""Wie er den Ball raus kratzt, war überragend"") die Serie noch am Leben gehalten. Doch gegen van den Berghs Traumtor (80. Minute) war auch er machtlos. ""Wer so einen Schuss raus haut, hat es auch verdient"", applaudierte der BVB-Keeper. ""Ich fand Romans Reaktion nach dem Spiel überragend"", merkte Klopp an: ""Er hat sich nur über den Sieg gefreut und keine Sekunde an seine Serie gedacht."" Dafür wurde eine andere Serie ausgebaut: Der BVB ist seit fünf Spielen ungeschlagen. ""Wir haben unser Soll erfüllt"", bilanziert Roman Weidenfeller zur Saison-Halbzeit. ""Es waren ein paar Spiele dabei, die wir hätten gewinnen müssen. Vielleicht war bei dem einen oder anderen Sieg aber auch ein bisschen Glück dabei"", lautet das Fazit von Patrick Owomoyela. Dessen Wunsch fürs neue Jahr: ""Konstanter und nicht so oft unentschieden spielen.""