´Klopp hat mir Selbstvertrauen gegeben´
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Er war nicht unumstritten. Doch inzwischen hat sich Mohamed Zidan Respekt bei den Fans der Borussia erkämpft. Ein Gespräch über den ewigen Vergleich mit Mladen Petric, Rückrundenziele und die legendäre Südtribüne des BVB. [B]Mohamed Zidan, am Ende der Hinrunde lag der BVB auf Rang sechs der Tabelle und war damit so erfolgreich wie seit sechs Jahren nicht mehr. Was kann die Borussia im Jubiläumsjahr noch erreichen?[/B] ""In meinen Augen ist Dortmund genauso groß wie Madrid oder Barcelona, zumindest was die Fans betrifft."" Foto: ddp Zidan: Wir hatten ein gutes Halbjahr, aber es wird nicht einfach, das zu wiederholen, denn jede Mannschaft legt jetzt noch einmal eine Schippe drauf. Unser Abstand nach unten ist nicht riesig, aber das gilt auch für den Abstand nach vorne. Wenn wir nicht so viele Runden weggeben, sind wir oben mit dabei. Das ist unser Ziel, gerade um unseren Fans etwas zurückzugeben. [B]Sie sprechen den schwarz-gelben Anhang an. Sie hatten zu Beginn einen schweren Stand unter den Fans auf der Südtribüne. Wie hat sich die Beziehung mittlerweile entwickelt?[/B] In den ersten zwei oder drei Spielen gab es Situationen, in denen Sie mich ausgepfiffen haben. Aber ich habe das mit Ruhe aufgenommen und es akzeptiert. Meine Teamkameraden haben mich in dieser Phase sehr unterstützt und sich hinter mich gestellt. Das hat mir sehr weitergeholfen. Mittlerweile läuft es besser, ich werde unterstützt. Das habe ich auch im Urlaub in Zgypten meinen Landsleuten erzählt. Ich war dort zu Gast in einer TV-Show und wurde über die Südtribüne ausgefragt. [B]Was haben Sie geantwortet?[/B] Ich habe gesagt, dass ich so etwas noch nie erlebt habe. Auch in Zgypten gibt es Stadien, die 80.000 oder sogar 90.000 Zuschauer fassen, aber das, was auf der Südtribüne abgeht, kann man mit nichts vergleichen. Man braucht eigentlich gar nicht zu denken, dass es noch größer wäre, für Madrid oder Barcelona zu spielen. In meinen Augen ist Dortmund genauso groß, zumindest was die Fans betrifft. [B]Wenn man sich mit Ihnen unterhält, bekommt man ein ganzes anderes Bild, als das, was gerade in den Hamburger Medien zuletzt kursierte. Sie wirken befreit. War der Schritt nach Dortmund der erhoffte Neuanfang für Sie?[/B] Ja, absolut. Wir haben hier eine super Mannschaft, auch im menschlichen Bereich. Ich bin richtig froh, hier zu sein. [B]Welchen Anteil hat Jürgen Klopp an Ihrem Aufschwung?[/B] Sein Anteil ist der, dass er mir das Selbstvertrauen wieder gegeben hat. Er glaubt an mich und vertraut mir. Das gibt enorm Kraft. Ich denke, ich spreche da nicht nur für mich, sondern für die ganze Mannschaft. Es macht richtig Spaß, unter ihm zu arbeiten. In Hamburg spürte ich kein Vertrauen, das ist jetzt anders. [B]Lag es allein daran, dass es nicht lief beim HSV und Sie dort zum Sündenbock degradiert wurden?[/B] Ich war dort nicht anders als jetzt auch. Der Unterschied war: ich wurde dort nicht so aufgenommen wie in Dortmund, habe mich immer einsam gefühlt. Ich bin traurig darüber, dass ich dieses schlechte Image abbekommen habe. Was beim HSV für mich falsch gelaufen ist, war, dass die Presse am Anfang extrem auf mich angesprungen ist. Die ersten zwei, drei Wochen waren nur Geschichten über van der Vaart und mich in der Zeitung. [B]Was hatte das für Auswirkungen?[/B] Das hat mich in der Mannschaft kaputt gemacht, weil sie gelesen haben, was teilweise aus meinen Worten gemacht wurde. Einmal hatten wir ein Ui-Cup-Spiel in Budapest, wir haben schlecht gespielt. Nachher wollte ein Journalist mit mir sprechen, doch dann kam Frank Rost und hat mich weggehauen. Ich fragte, was er für ein Problem habe, da sagte er zu mir: In Bremen hast du es nicht geschafft, du bist ein Absteiger. Ich habe mich gefühlt, als hätte man mich mit dem Messer erstochen. Ich saß im Bus, hatte Tränen in den Augen. Zu diesem Zeitpunkt war ich gerade einen Monat im Verein. [B]Welche Lehren haben Sie daraus gezogen?[/B] Als ich nach Dortmund gekommen bin, habe ich viele Interviewanfragen abgelehnt, es zugleich aber auch erklärt. Ich wollte erst richtig in der Mannschaft ankommen. [B]Was Sie wohl noch länger beschäftigen wird als die Frage nach Ihrem Image ist der ewige Vergleich mit Mladen Petric. Wie sehr nervt es Sie, immer in einen Topf mit ihrem ""Tauschpartner"" geworfen zu werden?[/B] Es nervt mich wirklich. Wenn ich nicht nach Dortmund, und er nicht zum HSV gewechselt wäre, wäre die Situation eine völlig andere. Man muss nur mal sehen, wie viele Spiele er, und wie viele Spiele ich absolviert habe. Man weiß nie, wie es weiter läuft. Aber selbst, wenn ich in der Rückrunde mehr Tore schießen sollte als er, interessiert es mich nicht. Wir gehen beide unseren Weg. Hamburg ist glücklich mit ihm und Dortmund glücklich mit mir - das hoffe ich jedenfalls.