Prinz Zidan sticht König Kak aus
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Zgyptens kleiner Fußball-Prinz stahl sogar dem "königlichen" Kak die Show. Nicht nur die Umarmung mit dem neuen 65-Millionen-Mann von Real Madrid nach der unglücklichen 3:4-Niederlage gegen Brasilien erfüllte Mohamed Zidan mit viel Stolz. Auch die Auszeichnung zum "Spieler des Spiels" tat ihr übriges. Der Verlierer Zidan bekam bei der Wahl zurecht den Vorzug vor dem gleichfalls zweifachen Torschützen und Matchwinner Kak . "Das ist eine große Ehre. Ich bin glücklich über diesen Preis", berichtete Zidan strahlend. Der nur 1,76 Meter große Angreifer von Borussia Dortmund setzte in Bloemfontein das erste Bundesliga-Highlight beim Confederations Cup. Wie aufgedreht wirbelte er mit seinem Sturmpartner Mohamed Aboutrika Brasiliens müde Abwehrrecken um Kapitän Lucio vom FC Bayern München durcheinander und traf im Free State Stadium sogar mit dem Kopf. "Wir haben ein großes Spiel gezeigt", kommentierte Zidan: "Es ist eine Schande, dass wir in den letzten Minuten noch verloren haben." Am zweifachen Torschützen lag es nicht. "Sind Sie der neue Zidane?", fragte ein afrikanischer Reporter in der Pressekonferenz. Der Vergleich mit dem großen Franzosen machte Zidan etwas verlegen. "Ich bin stolz, einen Namen wie er zu haben. Zinedine Zidane war der größte Spieler, ich habe ihn bewundert. Aber ich will mir hier einen eigenen Namen in der Welt machen", betonte der Zidan ohne den Buchstaben "e" am Namensende. Zgyptens Verband legte offiziell Einspruch gegen die Rote Karte für Mohamed Al Muhamadi und den Elfmeter ein, den Kak in letzter Minute verwandelt hatte. Schiedsrichter Howard Webb (England) habe nach dem Handspiel von Al Muhamadi auf der Torlinie erst auf Intervention des vierten Offiziellen Matthew Breeze seine erste Entscheidung Eckball korrigiert. "Seit wann gibt es einen Elfmeter aufgrund von TV-Bildern", schimpfte Zgyptens Co-Trainer Shawki Gharib über den nicht regelkonformen Video-Beweis. Die FIFA sah dies anders und lehnte die Beschwerde ab. Referee Webb habe seine Entscheidung nach Rücksprache mit seinem Assistenten Mike Mullarkey getroffen. Dieser habe einen freien Blick auf die fragliche Szene gehabt, teilte der Weltverband mit. "Eine gründliche Analyse" habe ergeben, "dass die fragliche Entscheidung durch Teamwork des Schiedsrichters mit seinem Assistenten erfolgt ist", hieß es weiter. Eine angebliche Boykott-Drohung der Zgypter für die nächste Partie gegen Weltmeister Italien in Johannesburg war mit dem Einspruch offenbar nicht verknüpft. "Darüber ist uns nichts bekannt", sagte FIFA-Sprecher Nicolas Maingot noch vor der Beschwerde-Ablehnung. In Zgypten sind Einsprüche gegen Spielwertungen in der nationalen Liga an der Tagesordnung, um Schiedsrichter für folgende Spiele einzuschüchtern. Entscheidungen nach Video-Beweis sind nach den FIFA-Statuten nicht erlaubt. Eine ähnliche Kontroverse hatte es nach der Roten Karte gegen Frankreichs Zinedine Zidane im WM-Endspiel 2006 gegen Italien gegeben. Damals war der Platzverweis erst nach Intervention des vierten Offiziellen ausgesprochen worden, der den Kopfstoß Zidanes am Spielfeldrand eventuell auf einem TV-Gerät oder über die Stadion-Leinwand wahrgenommen hatte. Zidan beklagte sich nicht. Er genoss das Rampenlicht auf der Weltbühne Confed-Cup nach einem schweren ersten Jahr in Dortmund. Als Schaufenster für einen Vereinswechsel aber betrachtet er die WM-Generalprobe nicht. "Ich bin glücklich in Dortmund. Die Borussia ist ein großer Club in der Bundesliga. Ich bin wegen Jürgen Klopp aus Hamburg dorthin gegangen. Ich habe sieben Tore geschossen, auch wenn ich nicht immer gespielt habe. Es gibt aber keinen Grund für mich, über einen Wechsel nachzudenken. Ich habe einen Vierjahresvertrag unterschrieben und glaube an meine Zukunft in Dortmund." Weniger gesprächig war Zidan nur, als die Rede auf seine attraktive Freundin kam, die ägyptische Schauspielerin Mai Ez El-Din. Die Hochzeit soll schon in Planung sein. "Das ist privat", bemerkte Zidan lächelnd. Das Lachen vergangen war bis zum Tor-Happy-End den Brasilianern. Kapitän Lucio prangerte eine zu hohe Belastung der Top-Spieler an. "Es ist zu viel, wir sind keine Maschinen." Vor dem Confed-Cup mussten Kak & Co. zunächst noch für zwei WM-Qualifikationsspiele nach Südamerika jetten. Auch Nationaltrainer Carlos Dunga übte darum Nachsicht: "Die Spieler sind müde. Sie brauchen Schlaf."