Bundesliga übers Internet - Neues Zeitalter

Die Deutsche Telekom will am 2. August das Zeitalter des Fernsehens über das Internet einläuten. Zugpferd des neuen Angebots ist die Live-Übertragung der Fußball-Bundesligaspiele. ""Für T-Com ist das ein Meilenstein, wir setzten damit neue Maßstäbe in der Branche"", sagte Telekom-Vorstand Walter Raizner am Freitag in München. Die Voraussetzung, um die Fußballprofis live oder später per Auszeichnung kicken zu sehen, ist allerdings ein superschneller VDSL- Anschluss. Bis zum Ende der Ausbauphase des neuen Netzes in gut eineinhalb Jahren rechnet die Telekom, die die Spiele gemeinsam mit dem Pay-TV-Sender Premiere überträgt, mit einer Millionen Kunden. Drei Millionen Haushalte in Berlin, Hamburg, München, Köln, Hannover, Leipzig, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und Nürnberg sowie Offenbach und Fürth sind laut Telekom bereits an das neue Netz angeschlossen. Bis Ende 2007 sollen weitere 40 Orte hinzukommen, in denen das so genannte Internet-Fernsehen (IPTV) über das Hochgeschwindigkeitsnetz genutzt werden kann. ""Wir gehen davon aus, dass sich das IPTV rasch zu einer dritten Säule neben dem Satelliten- und Kabelfernsehen entwickelt"", sagte der Vorstandsvorsitzende von Premiere, Georg Kofler. Der Pay-TV-Sender, der die Bundesliga-TV-Rechte an den Konkurrenten arena verlor, übernimmt in der Internet-Allianz mit der T-Com nun den redaktionellen Teil: Experten-Talks im Studio mit Marcel Reif, Franz Beckenbauer und Karl-Heinz Rummenigge, Live- Schaltungen ins Stadion, Interviews mit Spielern und Trainern sowie Statistiken werden wie bisher produziert. ""Premiere ist und bleibt in Deutschland Fußballsender Nummer eins und bleibt in unveränderter Aufstellung"", zeigte sich Kofler trotz der Niederlage optimistisch. Die Kosten für die Übertragung der Spiele liegen monatlich bei 9,95 Euro. Hinzu kommen noch 34,99 Euro für den VDSL-Internetzugang. In der Hinrunde soll die Monatsgebühr über die Telefonrechnung zurückerstattet werden, das Angebot also kostenlos sein. Wer die Bundesliga bucht, kann auch noch 70 weitere TV-Kanäle sehen. In den nächsten Tagen wollen die beiden Internet-Partner T-Com und Premiere mit ihren Vermarktungsstrategien beginnen. Zu allererst sollen die eigenen Kunden angesprochen werden, die hinsichtlich der technischen Möglichkeiten für das neue Netz in Frage kommen.