´Watzke: Werder und der HSV sind in Reichweite´
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Hans-Joachim Watzke, der Vorsitzende der BVB-Geschäftsführung, gibt in einem Interview mit dem kicker-Sportmagazin einen UEFA-Cup-Platz als Ziel für die neue Saison aus und möchte mit Vereinen wie Bremen, Hamburg und Schalke gleichziehen. Auch finanziell sieht er die Lage beim BVB weiter verbessert und kündigt moderate Investitionen an. Heute, Montag, ist Trainingsauftakt. Wie positioniert sich Dortmund fünfeinhalb Wochen vor dem Saisonstart, Herr Watzke? Obwohl wir netto dank der Ablöse für Tomas Rosicky nur 1,5 bis zwei Millionen Euro investieren werden, konnten wir die Qualität der Mannschaft deutlich erhöhen. Ausgehend von Platz sieben peilen wir jetzt die Rückkehr ins internationale Geschäft an? Reden wir von Champions League oder UEFA-Cup? Man sollte den zweiten Schritt nicht vor dem ersten machen. Erklärtes Ziel ist der UEFA-Cup. Und ein besseres Abschneiden im DFB-Pokal. Alles andere nehmen wir gerne mit, sofern sich die Möglichkeit bietet. Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sieht in Borussia Dortmund mittelfristig wieder einen Titelanwärter. Sie auch? Die Bayern sind und bleiben das Maß aller Dinge. Aber Werder Bremen, Hamburg und Schalke sehe ich in Reichweite. Das sind Klubs, zu denen wir in absehbarer Zeit aufschließen müssen. Müssen? Warum? Wir haben die höchsten Zuschauerzahlen, das zweithöchste Sponsoren-Aufkommen, wir haben einen Riesennamen. Das auch sportlich abzubilden, ist jetzt unsere Aufgabe. Muss sich die Liga daran gewöhnen, dass der BVB in Zukunft wieder die Muskeln spielen lässt? Wir sind wieder handlungsfähig, nachdem wir mit unseren Einnahmen bisher vor allem Altverbindlichkeiten und Zinsen bedienen mussten. Jetzt sind wir in der Lage, moderat zu investieren. Pienaar, Frei und Valdez werden nicht der guten Luft wegen nach Dortmund kommen. Auch sie kosten Geld, viel Geld vermutlich. Können Sie ausschließen, dass sich die Sünden der Vergangenheit wiederholen? Ich werde keine verrückten Sachen machen. Dass wir in der kommenden Saison das Mannschaftsbudget von 26,5 auf 28,5 Millionen Euro erhöhen, wird niemand als waghalsig bezeichnen. Alle Maßnahmen wurden langfristig geplant - und von Sportdirektor Michael Zorc eins zu eins umgesetzt. Wie gesund - oder noch angeschlagen - ist der Klub nach Stadionrückkauf und Kreditvertrag mit Morgan Stanley? Sollten wir mit Zustimmung einer außerordentlichen Hauptversammlung Mitte August die letzte Stufe unserer Kapitalmaßnahmen zünden und wie geplant eine Bar- und/oder Sachkapitalerhöhung durchführen, wären wir zum Ende des Jahres völlig gesund. Mit Ausnahme der Stadionfinanzierung wären wir nahezu schuldenfrei. Vier Neuzugänge stehen fest. Kommt auch Tinga? Der soll jetzt in Ruhe die Copa Libertadores spielen. Danach sehen wir weiter. Ich bin sehr optimistisch. Kann Pienaar im Mittelfeld Rosicky gleichwertig ersetzen? Wer die Ausbildung von Ajax Amsterdam durchlaufen und dort die Nummer zehn getragen hat, kann uns weiterbringen. Ich hoffe, dass Pienaar mit seinem exzellenten Passspiel vor allem eine höhere Leistungskonstanz nachweisen wird. Christoph Metzelder erlebt seine Renaissance bei der WM. Zwischen ihm und Trainer Bert van Marwijk gab es zuletzt erhebliche Unstimmigkeiten. Lässt sich das offenbar gestörte Verhältnis wieder einrenken? Davon bin ich überzeugt. Alle Beteiligten werden sich mit Christoph an einen Tisch setzen. Es wird kein Groll übrigbleiben. Außerdem wäre es verrückt, mit ihm einen Konflikt auszutragen. Es gab Wechselgerüchte. Sind sie damit vom Tisch? Der Ball liegt in seiner Hälfte. Wir haben registriert, welche Leistungen er bringen kann, wenn er fit ist. Überhaupt macht die ganze Nationalmannschaft einen extrem fitten Eindruck. Da kann ich Jürgen Klinsmann nur zu gratulieren. Metzelder hat seine Form wiedergefunden. Wir möchten seinen 2007 auslaufenden Vertrag verlängern. Wir sind stolz auf unsere WM-Fahrer.