Van Marwijk setzt auf Impulse von innen
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Seine beiden Saison-Niederlagen kassierte der BVB ausgerechnet am be- und geliebten Freitagabend. Im dritten Anlauf soll der erste Sieg her unter Flutlicht. Immerhin scheinen die Aktien im eigenen Stadion besser zu stehen: Die drei letzten Pflichtspiele unter Flutlicht konnte Borussia Dortmund zu Hause erfolgreich gestalten. ""Vor eigenem Publikum müssen wir gewinnen"", fordert Sportdirektor Michael Zorc und ergänzt: ""Das sind wir unseren Fans schuldig."" Rund 65.000 Besucher werden erwartet, denn es kommen nur 1.169 mit aus Hannover. Die Tageskassen sind ab 16 Uhr geöffnet. Personell wird sich beim BVB wenig ändern, sieht man davon ab, dass Nuri Sahin aufgrund seiner Gelb-Roten Karte, die er im Regionalligaspiel gegen Erfurt (0:1) gesehen hatte, an diesem Wochenende gesperrt ist. Bert van Marwijk setzt nach der zweiten Saisonniederlage am vergangenen Freitag in Mönchengladbach weniger auf Akzente von außen, wies lediglich in einer 20-minütigen Ansprache auf die Defizite hin, und hofft vielmehr auf Impulse von innen, nachdem er angeprangert hatte: ""Gegen Hamburg habe ich Biss, Wille und Gier gespürt. Die richtige Überzeugung, das Spiel zu drehen, hat mir in Gladbach gefehlt."" Und so hat es der Fußball-Lehrer ""nicht ungern gelesen"", dass die offene Aussprache, die der 0:1-Niederlage folgte, in einigen Medien bis hin zum ""Krach beim BVB"" stilisiert wurde: ""Ich mag das, wenn es in einem vernünftigen Rahmen bleibt. Denn die Mannschaft ist mir immer noch zu lieb."" Und so beobachtete er mit einer gewissen Zufriedenheit, dass es im Training etwas rauer zuging, dass mehr Aggressivität dabei war, die wiederum dazu führt, dass die Konzentration geschärft wird und als positiver Nebeneffekt ""unnötige Ballverluste im Mittelfeld"" - wie (auch) in Gladbach gesehen - nicht mehr so häufig vorkommen. Denn van Marwijk will mit der Mannschaft nach vorne kommen. Schon zum Saisonstart hatte er angemerkt, dass dieser Prozess ""nicht von heute auf morgen"" zu realisieren sei, dass es ""aber schneller geht, wenn die Ergebnisse stimmen"". Sieben Punkte aus fünf Spielen sind zwei, drei weniger als erhofft, aber immerhin drei mehr als gegen die gleichen Gegner in der Vorsaison! ""Drei Punkte mehr mit vier neuen Spielern, die integriert werden mussten"", stellt der Niederländer nicht unzufrieden fest. Drei Punkte mehr ohne die Fixpunkte Kehl und Metzelder, zuletzt und am Freitag auch ohne Valdez, der durch den fleißigen Smolarek allerdings gut vertreten wird. ""Wir sind insgesamt auf einem guten Weg"", bilanziert der Cheftrainer, ""aber die Mannschaft kann und muss sich noch steigern."" Und sie wird ihren Weg finden müssen zwischen erfolgreichem und begeisterndem Auftreten. Wenn in diesen Tagen Mut und Leidenschaft eingefordert werden, wenn wir alle mehr Begeisterung und Spektakel sehen wollen, darf man die Erfahrungen der Vergangenheit nicht vergessen: Zu Beginn seiner Tätigkeit beim BVB rannte van Marwijks Mannschaft mitunter ins ""offene Messer"". 24:9 Torschüsse und 15 erstklassige Chancen, aber eine 1:2-Heimniederlage gab es zum Start 2004/2005 gegen den VfL Wolfsburg. Gegen Hannover hielt die Führung 91 Minuten und 45 Sekunden, bis eine Unaufmerksamkeit den 1:1-Ausgleich bescherte. In Bochum führte Borussia 2:1, gegen Bayern München sogar 2:0 - und schaffte ebenso nur ein Unentschieden wie in Mainz, wo ein Spiel auf ein Tor mit dem kuriosen Resultat von 1:1 endete. Borussia stürmte seinerzeit buchstäblich in den Tabellenkeller. ""Wir versuchen, so offensiv zu spielen, wie es zu verantworten ist"", lautet van Marwijks Mittelweg, der dazu führt, dass auch am Freitag Abend Geduld gefragt sein wird gegen einen Kontrahenten, der mit Zuraw, Tarnat, Lala und Fahrenhorst vier zuletzt vermisste Stützen in der Defensive dabei haben wird und ein ganz anderes Gesicht zeigen kann und wird als beim ""glücklichen"" (van Marwijk) 1:1 gegen Leverkusen. Borussias Trainer warnt: ""In Wolfsburg hat Hannover nicht schlecht gespielt und verdient gewonnen!""