Frei: Tore sind die beste Therapie
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Zornig prügelt Alexander Frei (27) den Ball ins Tor. Erst mit dem rechten, dann mit dem linken Fuß. Die Wucht seiner Schüsse zerbeult das Netz, für einen Moment muss man sogar befürchten, die Maschen auf dem Trainingsplatz in Dortmund-Brackel könnten reißen. Frei legt Frust und Hader der vergangenen Tage in diese Schüsse. Seine grimmige Miene gewährt einen Einblick in sein noch immer aufgewühltes Inneres, wo Wut und Enttäuschung an ihm zerren. Mit dieser Wut im Bauch wird Frei am Freitag gegen Hannover spielen. Er hat sich noch nicht verziehen, dass er in Mönchengladbach zwei Chancen verstreichen ließ, die er in Normalform mit Bademantel und Badeschlappen verwandelt hätte. ""Ich bin auf mich selbst böse, weil ich der Mannschaft nicht geholfen habe"", verrät der Stürmer, ""es kann nicht sein, dass ich in Stuttgart treffe, danach in zwei Länderspielen, und dann vergebe ich solche Möglichkeiten."" Weil Frei nach eigenem Bekunden ""der Erste ist, der sich selber hinterfragt"", leidet er seit Gladbach wie ein Hund. Er gibt zu: ""Das Spiel wäre anders gelaufen, wenn ich zu einem günstigen Zeitpunkt getroffen hätte. Ich habe es nicht getan, und das muss ich mir vorwerfen."" Weil man, wie der Schweizer behauptet, ""so spielt, wie man vorher trainiert hat"", haut er sich jetzt doppelt rein - Tore sind für ihn die beste Therapie. Bert van Marwijk (54) sieht es gar nicht ungern, dass Spieler ""böse auf sich selbst sind"", dies, meint der Fußballlehrer, sei ein ""gutes Zeichen"". Deswegen unterband er auch die gegenseitigen Schuldzuweisungen nicht, die seit der Nachbesprechung der Gladbach-Begegnung auf interne Reibereien schließen ließen. ""Wenn die Mannschaft anfängt, sich zu korrigieren, ist sie auf dem richtigen Weg"", meint van Marwijk. Sein uninspiriertes Mittelfeld, in dem mit neuem System (4-4-2) die ganze Statik bisher nicht zu passen scheint, hat diesen Weg bisher nicht eingeschlagen. ""Wir haben kein Qualitätsproblem"", beteuert der Brasilianer Tinga (28), ""uns fehlt einfach die Harmonie auf dem Platz."" Und ein Spielbeschleuniger mit der Bereitschaft zum Risiko. Als solcher hat sich Steven Pienaar (24) bisher nicht geoutet. Von ihm erwarten die Verantwortlichen mehr Sturm und Drang (nach vorn). Immerhin räumt der Südafrikaner selbst ein, dass er ""noch nicht zufrieden"" mit seinen Leistungen sei. ""Gerade mal 50 Prozent"" habe er bisher gezeigt. Der Rest soll bald folgen.