´Röbers Wettlauf im Fußball-Paradies´
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Mit dem Testspiel gegen den Zweitligisten Kickers Offenbach im ""Paradise of Football"" in Marbella leitet Jürgen Röber heute die heiße Phase der Rückrundenvorbereitung ein. ""Normal müsste ich noch viel mehr machen"", beschreibt der Nachfolger des beurlaubten van Marwijk seinen ""Wettlauf gegen die Zeit"". Drei Wochen sind arg wenig - zu wenig sogar, um eigene Ideen zu verwirklichen und die Mannschaft körperlich wie taktisch in eine Verfassung zu bringen, wie Röber sie sich vorstellt. Immerhin hat die Auswertung der Laktat-Tests ergeben, dass es an der Physis der BVB-Profis wenig auszusetzen gibt. Viel schwieriger gestaltet sich die Umstellung auf ein System, das auch van Marwijk zu Saisonbeginn favorisiert, aber dann mangels durchschlagenden Erfolgs zu den Akten gelegt hat. Röber (""Ich habe eine andere Philosophie als van Marwijk"") versucht sich nun, die Mannschaft auf ein 4-4-2 einzuschwören. Es wird eng, bis zum Auftaktspiel gegen die Bayern das dafür passende Personal zu finden. Weil Christian Wörns, Sebastian Kehl, Nelson Valdez und Ebi Smolarek wegen ihrer Blessuren auch heute nicht zur Verfügung stehen, muss Röber zwangsläufig experimentieren. Von Einspielen kann keine Rede sein. Deshalb bittet er auch um Nachsicht: ""Testspiele bewerte ich als zweite Trainingseinheit. Sie gehören dazu, um auch taktisch weiterzukommen, aber man darf sie nicht überbewerten."" Die Kommentierung des 1:1-Unentschiedens von Wuppertal empfand er teilweise als überzogen und ungerecht gegenüber den Spielern. ""Wichtig ist, dass wir am 26. Januar fit sind"", setzt Röber die richtigen Prioritäten. Die Lage an der Verletzten-Front beginnt sich allmählich zu entspannen. Wörns - er laboriert an einer vom Rücken ausgehenden Wadenverhärtung - steigert sein Laufprogramm, Kehl hat sich gestern schon deutlich stärker belastet, Smolarek signalisiert, dass seine Achillessehenbeschwerden abklingen, und Valdez ist nach seiner schweren Knieverletzung schneller auf die Beine gekommen als viele befürchtet hatten. Röber wird in den Testspielen vor allem im Mittelfeld personell rotieren und gibt zu verstehen, dass er Lars Ricken keineswegs als alleinigen Anwärter auf die Rolle hinter den beiden Angriffspitzen sieht. Er dämpfte die Hoffnungen des dienstältesten BVB-Profis mit der Aussage: ""Nach seiner langen Verletzungspause hat er Nachholbedarf. Lars ist eine Option auf verschiedenen Positionen."" Ricken selbst wundert sich über die jüngsten Spekulationen und betont: ""Ich spreche zwar viel mit dem Trainer, aber er hat mir gegenüber noch nicht angedeutet, dass er mich als Spielgestalter favorisiert."" Steven Pienaar hat zuletzt Boden gut gemacht, auch Nuri Sahin meldet Ansprüche an. Der 18-Jährige zeigt sich wohltuend selbstkritisch. ""Ich weiß, dass ich in der Bundesliga bestehen kann, aber ich muss in meinen Leistungen konstanter werden. Es darf einem guten Spiel nicht stets ein schlechtes folgen. Daran arbeite ich"", versichert Sahin gegenüber unserer Zeitung. Heute bietet sich ihm wieder die Chance, auf Röber Eindruck zu machen. Der heiße Kampf um vier Plätze, für die sich sechs Kandidaten bewerben (Tinga, Kruska, Kehl, Sahin, Ricken, Kringe), hat begonnen.