Mit dem Dolli wird Dorussia wieder Dideldräger
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Montag war Geburtstag. Nicht meiner. Dem Manni aus Persebeck sein Vierzigster. Kumpeltreffen angesetzt, isï ja klar. Sonntagmittag klingelt auf einmal das Telefon. Der Wolf-Rüdiger dran. Kreisheimatpfleger in Niedereimer, Kurkölnisches Sauerland. Netten Kerl an sich. ""Ich kommï morgen nichï!"", sagt der Wölfi. Ich sagï: ""Wieso nicht?"" Sagt er: ""In eure Stadt setzï ich keinï Fuß mehr."" Zack. Und legt einfach auf. Nun muss man wissen: Der Wölfi isïn Blauer. Wozu er nix kann. Schuld ist sein Oppa. Franz-Wilhelm Schulte-Schnöttenkötter, Schweinebauer aus Düdinghausen. Der hat als Kind schon mittem Schalker Kreisel gespielt. Und dem armen Wölfi zur Geburt königsblaue Bettwäsche geschenkt. Auslöser einer frühkindlichen Fehlentwicklung. Der Wölfi konnte früher ""Abramczik"" buchstabieren als ""Mama"" sagen. Und wenn der Papa sonntags fragte: ""Sollïn wir heute mal ins Blaue fahren?"" - Dann rief der Wölfi: ""Jau. Nach Gelsenkirchen!"" Kurzum: Wir haben uns dann am Montag auf neu-tralem Boden getroffen. In Holzwickede. Gut, dass ""Hoppyïs Treff"" die kleine Kneipe von BVB-Legende Hoppy Kurrat isï, haben wir dem Wölfi erst gesteckt, als er vor der Tür stand. Nicht die einzige Überraschung. Sie müssen nämlich auch wissen: Seit der renitente FC St. Pauli vor Jahren mal den ruhmreichen FC Bayern schlug und anschließend versuchte, seine Klubkasse mit dem Verkauf von T-Shirts zu sanieren - Aufschrift: ""Weltpokalsiegerbesieger"" -, spannen wir uns auch gerne mal so ein witzig bedrucktes Stück Stoff über die Bierbäuche. ""Völlig-verkorkste-Saison-in-neunzig-Minuten-Retter"" Zur Begrüßung am Montag liefen wir auf mit ""Meister der Herzen(sbrecher)"". Fand der Wölfi gar nicht witzig. War irgendwie überhaupt nicht sein Abend. Erst ließ der Hoppy auf seinem Fernseher die Derbytore von Alexander Frei und Ebi Smolarek in Endlos-Schleife laufen. Und dann verschwand auch noch alle fünf Minuten einer von uns, um sich umzuziehen. Weil, wir hatten ja noch ein paar T-Shirts mehr bedrucken lassen. ""Papiertaschentücher-für-Schalke-Fans-Sammler"" stand auf einem. ""Völlig-verkorkste-Saison-in-neunzig-Minuten-Retter"" auf einem anderen. Oder auch: ""Nach-neun-Jahren-endlich-mal-wieder-ein-Heimspiel-gegen-Herne-West-Gewinner"". Wölfi musste jedes Mal schlucken. Schluckte darüber hinaus allerdings den ganzen Abend nur Cola (""Weil, Dortmunder Bier kommt mir nicht mehr in die Leber"") und unterhielt sich statt mit uns über schwatzgelbe Glanztaten lieber mit der Uschi, dem Manni seine Chipstüten-Aufreißerin. Aber da hatte er die Rechnung ohne unserïn Trainer gemacht. Die Uschi fährt nämmich voll auf Doll ab. Seit der da isï, kennt die kein ""T"" mehr. Dolles Spiel, dolles Wetter, dolle Klamotten, dolle Frisur. Alles doll. Ihr Versuch, den Wölfi zu trösten, ging dann auch ganz doll in die Hose. ""Sei doch nicht so draurig. Meisder der Dränen zu sein ist doch auch ganz nedd"", sagte sie. ""Leider habd ihr nächsdes Jahr gar keine Chance. Weil, mit dem Dhomas anne Linie, dem Dolli, kanns nur einen Dideldräger geben: Dorussia!"" Die Party wurde hintenraus übrigens noch richtig nett. Der Hoppy hat dem Wölfi einfach ein paar Kurze in die Cola gemischt. Nach der achten Cola-Korn hat der Wölfi dann sogar mitgesungen: ""Der Ruhrpott ist der geilste Klub der Welt . . .""