DFB-Pokal: BVB verpasst Sensation nur knapp
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Der Favorit besiegt den starken Außenseiter. Die Bayern holen durch einen 2:1 (1:1, 1:0)-Erfolg nach Verlängerung über Borussia Dortmund den DFB-Pokal, zum 14. Mal in ihrer Vereinsgeschichte. Luca Toni sicherte den ersten Titel in dieser Saison mit zwei Toren. Die Meisterschaft und der UEFA-Pokal sollen folgen. Der BVB enttäuschte nicht und steigerte sich zu einem Kontrahenten auf Augenhöhe. Petric schickte das Spiel in die Verlängerung. Dortmunds Trainer Thomas Doll veränderte seine Startformation gegenüber dem 1:3 gegen Hannover am Mittwoch auf fünf Positionen. Ins Tor kehrte Ziegler für den erstmals eingesetzten Höttecke zurück. In der Abwehr spielte rechts Rukavina an Stelle des verletzten Degen, zentral Routinier Wörns für Hummels. Hinter den Spitzen bekam Tinga und nicht Federico das Vertrauen des Trainers. Neben Petric stürmte Frei und nicht Klimowicz. Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld brachte im Vergleich zum 3:1 seiner B-Elf in Frankfurt Kahn, Lell, Demichelis, Lahm, Z, Roberto, van Bommel und Klose für Rensing, Sagnol, van Buyten, Lell, Ottl, Sosa und Kroos. Stimmungsvolle Atmosphäre im ausverkauften Olympiastadion. Und beide Teams ließen sich inspirieren, gingen vom Anpfiff weg engagiert in die Zweikämpfe. Schon nach acht Sekunden foulte Blaszczykowski Lahm und holte sich eine Ermahnung von Knut Kircher ab. Den Schneid konnte der BVB dem Favoriten dadurch aber nicht abkaufen. Lahm gab fünf Minuten später den ersten Warnschuss ab. Nach elf Minuten führte der erste richtige Höhepunkt in diesem Finale bereits zum 1:0 für den Rekordpokalsieger. Van Bommel passte von hinten rechts diagonal übers Feld zum startenden Ribery, der Rukavina das Nachsehen gab und nach innen flankte. Dort verlor auch Dede das Duell mit Toni, der sein 34. Pflichtspieltor für die Bayern erzielte. Wie würde das angeknackste Dortmund den frühen Rückstand verdauen? Nach vorne ging zunächst gar nichts gegen die sattelfeste Bayern-Defensive. Doch zumindest gelang es der Doll-Elf, zu längeren Ballpassagen zu kommen und keine weiteren Großchancen der Bayern zu gestatten. Die legten auch nicht richtig nach, beließen es bei der Spielkontrolle. Lediglich Klose köpfte nach 25 Minuten knapp am Tor vorbei. Dortmund gab den ersten Torschuss nach 31 Minuten ab. Kringe prüfte Kahn. Danach fasste der BVB mehr Mut im Spiel nach vorn und kam einige Mal in den Bayern-Strafraum. Die beste Chance hatte Tinga nach Vorarbeit Dedes Sekunden vor dem Pausenpfiff. Der Brasilianer stand am Torraumeck in aussichtsreicher Position, doch sein Landsmann Lucio konnte den Schuss im allerletzten Moment blocken (44.). Auch nach Wiederanpfiff war der BVB präsent, die ersten Chancen hatte jedoch Miroslav Klose. Nach einem Eckball von Ribery köpfte er zunächst knapp links vorbei (51.), drei Minuten später rettete Blaszczykowski nach einem weiteren Kopfballversuch auf der Linie. Danach ging es hin und her, mit Chancen auf beiden Seiten und packenden Zweikämpfen! Auf BVB-Seite trat Kringe nun des Tfteren auf den Plan. Als Flankengeber, aber auch mit gefährlichem Abschluss. Nach 66 Minuten bekam Kahn eine Direktabnahme des Blondschopfs erst im Nachfassen zu packen. Ein Kopfball Kringes ging ans Außennetz. Auf der Gegenseite lag ein Gewaltschuss Schweinsteigers dazwischen, der nur Zentimeter vorbeiging (68.). Danach kamen die Joker Podolski (Bayern) und Klimowicz (Dortmund). Die Partie blieb spannend, und Bayern hätte in der 78. Minute die Entscheidung herbeiführen können. Ribery schoss zunächst, Ziegler parierte, den Nachschuss Podolskis klärte Kovac im Torraum für den geschlagenen Torhüter. Danach verteidigten die Bayern den Vorsprung geschickt, Dortmund spielte zwar mit Vehemenz nach vorn, kam aber nicht gefährlich vor das Tor von Oliver Kahn. Erst in der Nachspielzeit gab es nochmals Eckball für die Borussen. Dede brachte den Ball herein, Wörns Kopfball wurde abgeblockt, doch Petric kam zum Schuss. Van Bommel fälschte ab, und auch Lahm auf der Torlinie konnte nicht mehr retten - 1:1 (90.+2). Verlängerung. Und auch da legte Dortmund mit seinen vielen Offensivleuten - Valdez und Buckley waren auch noch gekommen - den Vorwärtsgang ein. Höhepunkte im ersten Abschnitt waren ein brandgefährlicher Fernschuss von Kringe, von Kahn klasse pariert (100.), sowie Valdez Versuch übers Tor bei der nachfolgenden Ecke (101.). In Führung gingen jedoch die Bayern! Podolski marschierte nach einer Vorlage Riberys los, schickte den Ball scharf in den Strafraum, wo Toni in unnachahmlicher Manier ins Netz verlängerte und dabei Ziegler verlud (103.). Abschnitt zwei begann mit der Gelb-Roten Karte für Blaszczykowski, der sich vorher eine Schwalbe geleistet hatte und dann Lell beim Konter unsanft stoppte (108.). In Unterzahl ging es für Dortmund weiter. Podolski hätte nach Sagnols Direktvorlage das 3:1 machen können, doch Ziegler wehrte mit einem Reflex ab (115.). Dortmund kam nicht mehr richtig ins Spiel zurück, diesmal ließen sich die Bayern den Vorsprung nicht mehr nehmen.